=Paper= {{Paper |id=Vol-1332/paper_03 |storemode=property |title=Lernziele für die Kompetenzentwicklung auf höheren Taxonomiestufen |pdfUrl=https://ceur-ws.org/Vol-1332/paper_03.pdf |volume=Vol-1332 |dblpUrl=https://dblp.org/rec/conf/seuh/ThurnerBSZ15 }} ==Lernziele für die Kompetenzentwicklung auf höheren Taxonomiestufen== https://ceur-ws.org/Vol-1332/paper_03.pdf
                     Lernziele für die
                  Kompetenzentwicklung
               auf höheren Taxonomiestufen
               Veronika Thurner, Axel Böttcher, Kathrin Schlierkamp, Daniela Zehetmeier
                     Fakultät für Informatik und Mathematik, Hochschule München
                                    .@hm.edu


Zusammenfassung                                              tages wurde deutlich, dass zwischen den fachlichen
Nach unserer eigenen Lehrerfahrung ebenso wie der            und den nicht-fachlichen Kompetenzen gewisse Ab-
von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen fällt es vie-       hängigkeiten bestehen. Insbesondere beobachten wir,
len Studierenden in MINT-Fächern schwer, höhere              dass ausgewählte Schlüsselkompetenzen wie z. B. das
Kompetenzebenen gemäß der überarbeiteten Lern-               abstrakte Denken oder die Fähigkeit zur Selbstreflexi-
zieltaxonomie von Bloom (Anderson u. a., 2001) zu            on mit einem gewissen Reifegrad in den Studierenden
erreichen. Als Grundlage für die Konzeption von Lehr-        ausgebildet sein müssen, bevor sie hochwertige fachli-
/Lernmethoden, die für die Entwicklung dieser höhe-          che Kompetenzen überhaupt entwickeln können.
ren Kompetenzebenen förderlich sind, definieren wir             Nicht alle Studierenden bringen jedoch diese er-
detaillierte Lernziele für die entsprechenden fachli-        forderlichen Schlüsselkompetenzen in ausreichendem
chen Kompetenzen. Diese ergänzen wir um Lernziel-            Maße mit, sondern müssen diese erst im Laufe ihres
definitionen für diejenigen Schlüsselkompetenzen, die        Studiums entwickeln. Daher ist es notwendig und sinn-
eine essenzielle Voraussetzung dafür sind, dass diese        voll, für ausgewählte Schlüsselkompetenzen ebenfalls
fachlichen Kompetenzen auf der gewünschten Stufe             Lernziele auf den verschiedenen Kompetenzebenen zu
überhaupt entwickelt werden können.                          definieren, um greifbar zu machen, welche Fähigkei-
                                                             ten hier konkret erwartet werden bzw. zu entwickeln
                                                             sind.
Motivation
Heutzutage müssen gute Softwerker mit anspruchsvol-          Zielsetzung
len Jobs in der Lage sein, in einem komplexen Umfeld
und unterschiedlichsten Kontexten sicher zu agieren.         Um unsere Studierenden angemessen auf ihr späte-
Dafür müssen Sie sowohl über eine Fülle von nicht-           res Arbeitsleben vorzubereiten, streben wir an, ihre
fachlichen Kompetenzen verfügen als auch fachlich            fachlichen Kompetenzen bis hin zu den hochwertigen
hochqualifiziert sein (Böttcher u. a., 2011).                kognitiven Ebenen zu entwickeln. Dazu definieren wir
   Um diesen fachlichen Anforderungen gerecht zu             für die Pflichtveranstaltungen „Softwareentwicklung 1
werden, müssen die Studierenden hochwertige kog-             und 2“ aus dem ersten und zweiten Fachsemester der
nitive Fähigkeiten entwickeln, die weit darüber hin-         Studiengänge Bachelor Informatik und Bachelor Wirt-
aus gehen, einfach nur irgendwelches Wissen aus-             schaftsinformatik fachliche Lernziele auf unterschied-
wendig zu lernen und in der Prüfung wiederzuge-              lich anspruchsvollen Kompetenzebenen.
ben (Schaper u. a., 2012) (Bulimie-Lernen). Diese hö-           Des Weiteren definieren wir Lernziele für ausgewähl-
heren Kompetenzebenen werden jedoch nicht ganz               te Schlüsselkompetenzen, die für die Entwicklung der
von alleine erreicht, sondern erfordern geeignete Lehr-      höherwertigen fachlichen Lernziele essenziell erfor-
/Lernansätze, die die angestrebten Kompetenzebenen           derlich sind. Diese Lernziele sind die Grundlage für
gezielt entwickeln.                                          die Konzeption von Lehrmethoden und Interventio-
                                                             nen, die den Auf- und Ausbau dieser zentralen Schlüs-
   Grundlage für die Konzeption solcher Lehrmetho-
                                                             selkompetenzen in den Studierenden gezielt fördern.
den ist die detaillierte Definition von entsprechenden
Lernzielen, die genau beschreiben, was denn eigent-
lich eine bestimmte Fähigkeit auf einer bestimmten           State of the Art
Kompetenzebene ausmacht. Diese muss insbesondere             Orientiert an (Schott u. Ghanbari, 2009) verstehen
die fachlichen Fähigkeiten definieren, die die Studie-       wir unter Kompetenzen diejenigen Eigenschaften und
renden entwickeln sollen.                                    Fähigkeiten, die erforderlich sind, um eine bestimmte
   Beim Definieren der angestrebten fachlichen Kom-          Menge und Art von Aufgaben sinnvoll ausführen zu
petenzen und aus den Erfahrungen unseres Lehrall-            können. Dabei kategorisieren wir Kompetenzen in




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                  9
Anlehnung an (Chur, 2004) und (Schaeper u. Briedis,       veranstaltung behandelt werden, insbesondere für die
2004) in die vier Bereiche Selbst-, Methoden-, Sozial-    folgenden inhaltlichen Themenbereiche: Klassen, Da-
und Fachkompetenz.                                        tentypen, Variablen, primitive Datentypen, Sichtbar-
  Als Schlüsselkompetenzen bezeichnen (In der Smit-       keit, Pakete, Zeichenketten, Arrays, Rekursion, Listen,
ten u. Jaeger, 2009) diejenigen Kompetenzen, die die      Vererbung, Exception Handling, Generische Datenty-
spezifisch-fachlichen Fähigkeiten so ergänzen, dass       pen und Collections. Da diese Lernzieldefinitionen
eine Person damit ihren eigenen Bedürfnissen gerecht      hochgradig redundant mit der generischen Definition
werden, in Gemeinschaft mit anderen leben und einer       verlaufen, bieten sie keinen nennenswerten Mehrwert
nützlichen und einkommenssichernden Arbeit nach-          gegenüber der generischen Definition. Entsprechend
gehen kann.                                               wird hier auf eine weitere Ausarbeitung für andere
  Ein bekannter Ansatz zur Beschreibung von Lern-         programmiersprachliche Konstrukte verzichtet.
zielen im kognitiven Bereich ist die Lernzieltaxono-         Einige der fachlichen Inhalte, die in der Lehrver-
mie von Bloom (Bloom u. a., 1956), die Kompetenzen        anstaltung „Softwareentwicklung“ behandelt werden,
auf verschiedenen Fähigkeitsebenen definiert. Dieser      sind jedoch prinzipiell anders gelagert als die program-
Ansatz wurde später insbesondere hinsichtlich der hö-     miersprachlichen Konstrukte. Entsprechend erfordern
heren Kompetenzebenen von (Anderson u. a., 2001)          deren zugehörige Kompetenzen daher eine komplett
überarbeitet.                                             eigenständige Lernzieldefinition, die sich nicht sche-
  Im Folgenden orientieren wir uns an dieser über-        matisch aus der generischen Lernzieldefinition ablei-
arbeiteten Version, mit den Kompetenzstufen 1: Er-        ten lässt.
innern, 2: Verstehen, 3: Anwenden, 4: Analysieren, 5:        Die Programmentwicklung ist eine ausgeprägt kon-
Evaluieren und 6: Kreieren.                               struktive Tätigkeit, bei der ein (hoffentlich) lauffähi-
                                                          ges System erstellt und somit etwas geschaffen wird.
Lernziele für Fachkompetenzen                             Im Gegensatz dazu ist Testen vom Prinzip her eine
                                                          destruktive Tätigkeit (auch wenn das Ziel des Testens
Die nachfolgenden Tabellen definieren Lernziele für
                                                          ist, dass das geschaffene System am Ende stabil und
die fachlichen Inhalte, die im Fokus der Lehrveranstal-
                                                          damit qualitativ besser wird). Beim Testen geht es dar-
tungen „Softwareentwicklung 1“ bzw. „Softwareent-
                                                          um, wunde Punkte zu identifizieren und diese sichtbar
wicklung 2“ stehen, die an der Fakultät für Informa-
                                                          zu machen. Dieses prinzipiell andere Ziel erfordert an-
tik und Mathematik der Hochschule München durch-
                                                          dere Ansätze und damit auch andere Kompetenzen als
geführt werden. In den einzelnen Spalten werden
                                                          der zu entwickelnde Anteil der Softwareentwicklung
bewusst nicht die Verben aus den Spaltenüberschrif-
                                                          (siehe Tabellen 3 und 4 (Mitte)). Die Lernziele auf
ten (den Kompetenzebenen nach der überarbeiteten
                                                          Level 6 (Kreieren) liegen dabei nicht mehr im Fokus
Lernzieltaxonomie von Bloom) verwendet. Stattdes-
                                                          der Lehrveranstaltungen „Softwareentwicklung 1 und
sen werden Verben gewählt, die ein von außen beob-
                                                          2“.
achtbares Ergebnis nach sich ziehen. Dadurch wird
                                                             Debugging wiederum, also die systematische Feh-
die Testbarkeit der Lernziele gewährleistet.
                                                          lersuche, ist eine methodenintensive Fachlkompetenz
   Da die Kompetenzen auf den verschiedenen Ebe-
                                                          (siehe Tabellen 3 und 4 (unten)). Auch hier wird im
nen für viele der fachlichen Inhalte vom Prinzip her
                                                          Gegensatz zur eigentlichen Programmierung kein Pro-
ähnlich gelagert sind, definieren Tabellen 1 und 2
                                                          dukt gebaut, das zwar virtuell, aber trotzdem irgend-
(oben) die Lernziele generisch im Sinne einer Scha-
                                                          wie greifbar ist. Statt dessen geht es beim Debugging
blone, in deren Formulierung bei Bedarf konkrete pro-
                                                          eher um die Anwendung von Werkzeugen und Strate-
grammiersprachliche Konstrukte bzw. Artefakte einzu-
                                                          gien zum Finden und Beseitigen von Fehlern, die nach
setzen sind.
                                                          erfolgreichem Debugging hoffentlich nicht mehr da
   Ergänzend werden in Tabellen 1 und 2 (mitte) Lern-
                                                          sind. Entsprechend sind auch hier potenziell messbare
ziele für Qualitätskriterien für Software definiert, da
                                                          Ergebnisse der einzelnen Kompetenzstufen grundsätz-
diese Qualitätskriterien als Maßstab für die generi-
                                                          lich anders geartet als bei den programmiersprachli-
schen Lernziele für Softwareentwicklung benötigt wer-
                                                          chen Konstrukten, sodass eine spezifische Lernzielde-
den. Für den Bereich der Qualitätskriterien liegen die
                                                          finition für den Themenbereich des Debuggings erfor-
Lernziele der Level 5 (Evaluieren) und 6 (Kreieren)
                                                          derlich ist. Auch in diesem fachlichen Bereich liegen
dabei nicht mehr im Fokus der Lehrveranstaltungen
                                                          die Lernziele auf Level 6 (Kreieren) nicht mehr im
„Softwareentwicklung 1 und 2“.
                                                          Fokus der Lehrveranstaltungen „Softwareentwicklung
   Die Lernzieldefinitionen in Tabellen 1 und 2 (unten)   1 und 2“.
sowie 3 und 4 (oben) zeigen exemplarisch für die fach-
lichen Inhalte Kontrollstrukturen und Algorithmen, wie
die generische Definition der Lernziele für Software-
                                                          Zusammenhang zwischen Fach- und
entwicklung schematisch auf programmiersprachliche        Schlüsselkompetenzen
Konstrukte übertragen wird. Nach dem gleichen Sche-       In der Lehrpraxis ist zu beobachten, dass viele Stu-
ma verlaufen die Lernzieldefinitionen für alle anderen    dierende sich nicht nur beim Erlernen spezifischer
programmiersprachlichen Konstrukte, die in der Lehr-      fachlicher Inhalte schwer tun, sondern dass das prin-




10                                                                      Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
       Tabelle 1: Definition generischer und konkreter fachlicher Lernziele für Softwareentwicklung (Teil 1)
  Fach-                  Stufe 1: Erinnern                   Stufe 2: Verstehen                Stufe 3: Anwenden
  kompetenz              Die Studierenden...
  Generisch              ... definieren die Grundbegrif-     ... erklären in eigenen           ... setzen einen textuell
  für                    fe des jeweiligen fachlichen        Worten die Bedeutung der          oder grafisch vorgegebenen
  Software-              Inhalts.                            Grundbegriffe des jewei-          Entwurf in Quelltext einer
  entwicklung                                                ligen fachlichen Inhalts,         festgelegten Programmier-
                         ... benennen in einem               insbesondere der program-         sprache um. Der Entwurf
                         vorgegebenen        Artefakt        miersprachlichen Konstrukte.      gibt dabei die Struktur der
                         (Anforderungsdefinition,                                              Klassen incl. von deren
                         Testfälle, Entwurf, Algorith-       ... beschreiben in eigenen        Attributen und Methoden
                         musspezifikation, Quelltext)        Worten die Unterschiede           vor. Für die Methoden ist der
                         die dort verwendeten Kon-           zwischen den einzelnen            Algorithmus in seinen Grund-
                         strukte/Elemente mit den            programmiersprachlichen           zügen ebenfalls vorgegeben.
                         korrekten Fachbegriffen.            Konstrukten.                      Der Quelltext erfüllt dabei
                                                                                               grundlegende Qualitätsan-
                         ... schreiben die konkrete          ...   begründen,    welches       forderungen      (Lesbarkeit,
                         Syntax eines programmier-           programmiersprachliche Kon-       Testbarkeit, Korrektheit).
                         sprachlichen Konstruktes kor-       strukt in welchem Kontext zu
                         rekt auf und halten dabei die       verwenden ist, und warum.         ... ermitteln zu einer ge-
                         Syntaxkonventionen ein.                                               gebenen Implementierung
                                                             ... begründen, warum Soft-        und konkreten Eingabe- bzw.
                                                             wareentwicklung aus mehr          Startwerten das konkrete
                                                             Schritten besteht als nur der     Ergebnis.
                                                             Implementierung.

  Qualitäts-             ... benennen grundlegen-            ... erklären in eigenen           ... halten bei der Softwareent-
  kriterien für          de Qualitätskriterien für           Worten die Bedeutung der          wicklung die vorgegebenen
  Software               Software, z.B. Lesbarkeit,          einzelnen Qualitätskriterien.     Qualitätskriterien ein.
                         Testbarkeit, Korrektheit und
                         Effizienz.                          ... beschreiben, warum diese
                                                             Qualitätskriterien wichtig
                         ... definieren die Bedeutung        sind und welche Folgen es
                         der Qualitätskriterien.             hat, wenn sie nicht eingehal-
                                                             ten werden.

  Kontroll-              ... benennen verschiedene Ar-       ... erklären in eigenen           ... setzen eine textuell oder
  strukturen             ten von Kontrollstrukturen.         Worten die Bedeutung der          grafisch vorgegebene Al-
                                                             verschiedenen Kontrollstruk-      gorithmusspezifikation     in
                         ... definieren für jede Art         turen.                            Quelltext einer festgelegten
                         von Kontrollstruktur deren                                            Programmiersprache um und
                         Bedeutung.                          ... beschreiben in eigenen        verwenden dabei die pas-
                                                             Worten die Unterschiede           senden Kontrollstrukturen.
                         ... benennen in einem vorge-        zwischen for-, while- und         Der Quelltext erfüllt dabei
                         gebenen Quelltext die dort          do-while-Schleife.                grundlegende Qualitätsan-
                         verwendeten Kontrollstruk-                                            forderungen       (Lesbarkeit,
                         turen mit den korrekten             ... beschreiben in eigenen        Testbarkeit, Korrektheit).
                         Fachbegriffen.                      Worten die Unterschiede zwi-
                                                             schen if-, if-else- und switch-   ... werten zu einer gegebenen
                         ... schreiben für jede Art von      Fallunterscheidungen.             Implementierung die Kon-
                         Kontrollstruktur deren kon-                                           trollstrukturen korrekt aus,
                         krete Syntax auf und halten         ... begründen, welche Kon-        indem sie zu konkreten
                         dabei die Syntaxkonventio-          trollstruktur in welchem          Eingabe- bzw. Startwerten
                         nen ein.                            Kontext zu verwenden ist,         das konkrete Ergebnis ermit-
                                                             und warum.                        teln.




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                            11
     Tabelle 2: Definition generischer und konkreter fachlicher Lernziele für Softwareentwicklung (Teil 2)
 Stufe 4: Analysieren                 Stufe 5: Evaluieren                     Stufe 6: Kreieren
 Die Studierenden...
 ... geben zu einer vorgegebenen      ... wägen systematisch ab, welches     ... entwickeln für ein einfaches
 Implementierung an, was diese        Konzept bzw. Konstrukt der             Problem aus einer gegebenen
 prinzipiell macht, abstrahiert       Programmiersprache am besten           Anforderungsspezifikation heraus
 von konkreten Eingabe- bzw.          geeignet ist, um eine bestimmte        einen Entwurf, der sowohl die
 Startwerten.                         Anforderung umzusetzen.                Gesamtstruktur der Lösung als
                                                                             auch die einzelnen Algorithmen
 ... ermitteln aus einer informell ... identifizieren Stärken und            vorgibt. Der Entwurf erfüllt dabei
 gegebenen Problemformulierung     Verbesserungspotenzial in einem           grundlegende Qualitätsanforde-
 die Anforderungen und doku-       gegebenen Artefakt (Anforde-              rungen (Korrektheit, Effizienz der
 mentieren diese präzise in einer  rungsspezifikation,      Testfälle,       Algorithmen, Testbarkeit).
 angemessenen Form (grafisch       Entwurf, Algorithmusspezifikation,
 oder textuell).                   Quelltext) oder in der Problemfor- (Ein „einfaches Problem“ ist da-
                                   mulierung bzw. Anforderungsbe- bei eine Aufgabenstellung, die mit
 ... identifizieren in einer gege- schreibung des Kunden.              maximal zehn Klassen objektorien-
 benen Anforderungsbeschreibung                                        tiert zu lösen ist. Für komplexe-
 Strukturen und Zusammenhänge ... bewerten ihre eigene Lösung re Probleme ist diese Kompetenz
 und dokumentieren diese präzise (d.h. ein von ihnen selbst erstelltes Lernziel der Veranstaltung „Soft-
 in einer angemessenen Form (gra- Artefakt) kritisch auf Stärken und ware Engineering“.)
 fisch oder textuell).             Schwächen, die hinsichtlich grund-
                                   legender Qualitätsanforderungen
                                   bestehen (Lesbarkeit, Testbarkeit,
                                   Korrektheit).

 ... untersuchen, inwieweit eine      ... bewerten kritisch, ob die beste-   ... definieren selbst neue, eigene
 bestehende Software die vorge-       henden Qualitätskriterien für ein      Qualitätskriterien für neuartige An-
 gebenen Qualitätsanforderungen       gegebenes Anwendungsszenario           wendungsszenarien.
 erfüllt.                             angemessen und ausreichend sind.

 ... identifizieren Verstöße gegen
 die vorgegebenen Qualitätskriteri-
 en.


 ... geben zu einer vorgegebenen      ... wägen systematisch ab, wel-        ... entwickeln für ein einfaches
 Folge/Konstruktion aus Kon-          che Kontrollstruktur am besten         Problem aus einer gegebenen
 trollstrukturen an, was diese        geeignet ist, um eine bestimmte        Anforderungsspezifikation heraus
 prinzipiell macht, abstrahiert       Anforderung umzusetzen.                einen Algorithmus oder Quell-
 von konkreten Eingabe- bzw.                                                 text, der dazu die geeigneten
 Startwerten.                         ... identifizieren Stärken und         Kontrollstrukturen      verwendet.
                                      Verbesserungspotenzial in einem        Dieser erfüllt dabei grundlegende
 ... ermitteln aus einer gege-        gegebenen Artefakt (Algorithmus-       Qualitätsanforderungen (Korrekt-
 benen Anforderungsbeschreibung,      spezifikation, Quelltext).             heit, Effizienz der Algorithmen,
 mit welchen Kontrollstrukturen                                              Testbarkeit).
 die Anforderung prinzipiell erfüllt ... bewerten ihre eigene Lösung
 werden kann.                        (d.h. ein von ihnen selbst erstelltes
                                     Artefakt) kritisch auf Stärken und
                                     Schwächen, die hinsichtlich grund-
                                     legender Qualitätsanforderungen
                                     bestehen (Lesbarkeit, Testbarkeit,
                                     Korrektheit).




12                                                                       Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                   Tabelle 3: Beispiele für konkrete fachliche Lernziele für Softwareentwicklung (Teil 1)
  Fach-                  Stufe 1: Erinnern                   Stufe 2: Verstehen               Stufe 3: Anwenden
  kompetenz              Die Studierenden...
  Algorithmen            ... definieren den Begriff          ... erklären in eigenen          ... setzen eine textuell
                         Algorithmus.                        Worten die Bedeutung des         oder grafisch vorgegebene
                                                             Begriffs Algorithmus.            Algorithmusspezifikation in
                         ... benennen mindestens eine                                         einer festgelegten Program-
                         formale, nicht programmier-         ... begründen, warum forma-      miersprache um.
                         sprachliche Notation zum            le Notationen zur Beschrei-
                         Formulieren von Algorith-           bung von Algorithmen not-        ... führen einen gegebenen
                         men.                                wendig sind.                     Algorithmus für vorgegebene
                                                                                              Startwerte aus und ermitteln
                                                                                              das Ergebnis.
                                                                                              (Bsp.: Für die Startwerte
                                                                                              18 und 24 liefert der Al-
                                                                                              gorithmus den Wert 6 als
                                                                                              Ergebnis.)




  Unit-Testen            ... definieren den Begriff          ... begründen, warum auto-       ... erstellen schematisch
                         Unit-Testen.                        matisiertes Testen notwendig     grundlegende Testfälle.
                                                             und sinnvoll ist.
                         ... benennen verschiedene                                            ... setzen systematisch Werk-
                         assert-Methoden, die in             ... beschreiben in eigenen       zeuge ein, die den Grad der
                         JUnit-Tests verwendet wer-          Worten die Bedeutung und         erreichten Testabdeckung
                         den können.                         den qualitätssichernden Bei-     ermitteln.
                                                             trag einer vollständigen Test-
                         ... benennen die verschie-          abdeckung.                       ... nutzen ein Werkzeug wie
                         denen Annotationen für                                               z.B. JUnit, um Unit-Tests au-
                         Unit-Tests.                                                          tomatisiert auszuführen.

                         ... schreiben die konkrete
                         Syntax für Testklassen und
                         Testmethoden auf und halten
                         dabei die Syntaxkonventio-
                         nen ein.

  Debugging              ... definieren den Begriff          ... erklären in eigenen Wor-     ... verwenden den Debug-
                         Debugging.                          ten, warum die Verwendung        ger schematisch, um das
                                                             eines Debugging-Werkzeuges       Programmverhalten    zu
                         ... benennen verschiedene           sinnvoll ist                     visualisieren.
                         Ansätze für das Debugging.
                                                                                              ... gleichen beim Verwenden
                         ... benennen verschiedene                                            des Debuggers das, was der
                         Grundfunktionen      eines                                           Debugger anzeigt, ab mit der
                         Debugging-Werkzeuges.                                                eigenen mentalen Erwartung,
                                                                                              bis beides nicht mehr zuein-
                                                                                              ander passt und zeigen so
                                                                                              Soll-/Ist-Differenzen auf.




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                         13
            Tabelle 4: Beispiele für konkrete fachliche Lernziele für Softwareentwicklung (Teil 2)
 Stufe 4: Analysieren                 Stufe 5: Evaluieren                    Stufe 6: Kreieren
 Die Studierenden...
... geben zu einem vorgegebenen       ... wägen systematisch ab, welches    ... entwickeln für ein einfaches Pro-
Algorithmus an, was dieser prinzi-    Konzept bzw. Konstrukt der            blem aus einer gegebenen Anfor-
piell macht, abstrahiert von kon-     Programmiersprache am besten          derungsspezifikation heraus einen
kreten Eingabe- bzw. Startwerten.     geeignet ist, um eine bestimmte       Algorithmus. Dieser erfüllt da-
(Bsp.: Der Algorithmus ermittelt      Anforderung in einem Algorithmus      bei grundlegende Qualitätsanfor-
den größten gemeinsamen Teiler        umzusetzen.                           derungen (Korrektheit, Effizienz,
zweier natürlichen Zahlen.)                                                 Testbarkeit).
                                      ... identifizieren Stärken und
                                      Verbesserungspotenzial in einer
                                      gegebenen Algorithmusspezifikati-
                                      on.

                                      ... bewerten einen von ihnen selbst
                                      erstellen Algorithmus kritisch
                                      auf Stärken und Schwächen,
                                      die hinsichtlich grundlegender
                                      Qualitätsanforderungen bestehen
                                      (Lesbarkeit, Testbarkeit, Korrekt-
                                      heit).

 ... untersuchen, welche Rand- und ... bewerten, ob die Menge und            ... entwickeln eigene Teststra-
 Normalfälle in einer gegebenen Art der formulierten Tests zur               tegien für komplexe, neuartige
 Aufgabenstellung auftreten, fassen Qualitätssicherung ausreichend ist.      Problemstellungen.
 diese zu geeigneten Äquivalenz- (Die werkzeuggemessene Testab-
 klassen zusammen und definieren deckung ist nur ein Teil dieses Be-         ... entwickeln eine neue Testinfra-
 dazu passende Testfälle als Reprä- wertungsprozesses.)                      struktur.
 sentanten.




 ... ziehen Rückschlüsse aus den im   ... bewerten, ob eine gegebene,        ... entwickeln neuartige Strategien
 Debugger erkannten Differenzen       selbst angewendete oder beobach-       zur Suche und Eingrenzung von
 aus Soll und Ist. Dabei suchen sie   tete Vorgehensweise zur Fehlersu-      Softwarefehlern.
 nach der Ursache der beobach-        che zielführend und effizient ist.
 teten Differenzen und ermitteln
 die Stelle, an der die Ursache
 vermutet wird und an der somit
 die Lösung ansetzen muss.




14                                                                      Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
zipielle Erreichen einer bestimmten Kompetenzebene              Um greifbar zu machen, was diese Schlüsselkom-
Probleme aufwirft, unabhängig vom konkreten fach-            petenzen im informatik-nahen Lernkontext genau be-
lichen Inhalt. Dies führte zu der These, dass nicht          deuten und welches Maß an Fähigkeiten als erforder-
ausschließlich fachliche Defizite dafür verantwortlich       lich vorausgesetzt bzw. bei Bedarf zu entwickeln ist,
sind, dass Studierende eine gewünschte höhere Kom-           definieren wir im Folgenden auch für einige Schlüs-
petenzebene für einen konkreten fachlichen Inhalt gar        selkompetenzen Lernziele gemäß der überarbeiteten
nicht oder nur eingeschränkt entwickeln können. Viel-        Lernzieltaxonomie von Bloom. Dabei fokussieren wir
mehr müssen also bestimmte Schlüsselkompetenzen              lediglich eine Auswahl an relevanten Schlüsselkom-
in den Studierenden bereits bis zu einem gewissen            petenzen, mit jeweils einem Repräsentanten aus den
Grad entwickelt sein, damit insbesondere die höhe-           Bereichen der Selbst-, Sozial- und Methodenkompe-
ren Ebenen der überarbeiteten Lernzieltaxonomie von          tenzen.
Bloom überhaupt erreichbar sind.                                Auch hier liegen jeweils die Lernziele auf Level 6
   Um diese These zu belegen haben wir eine Vielzahl         (Kreieren) der einzelnen ausgewählten Schlüsselkom-
von Fehlern analysiert, die beim Erlernen des Program-       petenzen nicht mehr im Fokus der Lehrveranstaltun-
mierens mit großer Häufigkeit auftreten, basierend           gen „Softwareentwicklung 1 und 2“.
sowohl auf Fehlern aus der Literatur (wie z. B. (Hri-        Selbstkompetenz: Selbstreflexion
stova u. a., 2003; Humbert, 2006; Kaczmarczyk u. a.,
2010; Sirkiä u. Sorva, 2012; Sorva, 2008)) als auch          „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“, sagt ein
auf eigenen Beobachtungen. Diese Fehler haben wir            deutsches Sprichwort. Dahinter steckt die Idee, dass
anschließend kategorisiert und den entsprechenden            ich ein Problem selbst nur dann beheben kann, wenn
Kompetenzebenen nach der überarbeiteten Lernziel-            ich es erkannt habe und darüber nachdenken kann.
taxonomie von Bloom zugeordnet. Darauf aufbauend                In diesem Sinne ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion
wurden die Ursachen dieser Fehler analysiert und kate-       also zentraler Bestandteil eines effizienten Lernpro-
gorisiert. Dabei wurde deutlich, dass bestimmte Kom-         zesses und damit eine Selbstkompetenz, die für den
petenzebenen bestimmte Grundfähigkeiten essenziell           Studienerfolg, das spätere Arbeitsleben sowie allge-
erfordern (Zehetmeier u. a., 2015).                          mein auch für die persönliche Weiterentwicklung im
                                                             privaten Leben von zentraler Bedeutung ist. Gleichzei-
   Beispielsweise setzt die Ebene 4 Analysieren zwin-        tig zeigt unsere Lehrerfahrung aus den letzten Jahren,
gend die Fähigkeit des analytischen Denkens voraus,          dass die Fähigkeit zur Selbstreflexion bei unseren Stu-
sowie (zumindest im informatischen Kontext) abstrak-         dierenden zu Beginn des Studiums wenig bis gar nicht
tes Denken. Ebene 5 Evaluieren erfordert unter ande-         ausgeprägt ist. Daher fokussieren wir diese Kompetenz
rem kritisches Hinterfragen sowie ggf. die Fähigkeit         in besonderem Maße als eine Schlüsselkompetenz im
zur Selbstreflexion, und Ebene 6 Kreieren benötigt ein       Sinne der Studierfähigkeit.
gewisses Maß an Kreativität. Tabelle 5 fasst die Er-
                                                                Tabellen 6 und 7 (oben) definieren für die Fähigkeit
gebnisse zusammen, in Erweiterung von (Zehetmeier
                                                             der Selbstreflexion Lernziele auf den verschiedenen
u. a., 2015).
                                                             Kompetenzebenen. Wünschenswert im Sinne der Stu-
   Wenn wir mit unseren Studierenden insbesondere            dierfähigkeit wäre eine Kompetenzebene von mindes-
die höheren Kompetenzebenen nach der überarbeite-            tens Stufe 4 (Analysieren). Viele unserer Studieren-
ten Lernzieltaxonomie von Bloom erreichen wollen,            den (insbesondere diejenigen, die sich fachlich schwer
müssen diese grundlegenden Schlüsselkompetenzen              tun) verfügen jedoch lediglich über Stufe 1 (Erinnern)
also zunächst in ausreichendem Umfang vorhanden              dieser Fähigkeit. D. h. ihnen ist zwar immerhin der
sein, bzw. bei Bedarf entsprechend entwickelt werden.        Begriff vage bekannt. Ein Grundverständnis dafür, in-
Erst wenn hier die notwendigen Voraussetzungen ge-           wieweit Selbstreflexion den eigenen Lernprozess un-
schaffen sind macht es Sinn, sich auf die entsprechen-       terstützt, ist dagegen bei diesen Personen meist nicht
den fachlichen Inhalte zu fokussieren, weil diese sonst      vorhanden.
ohnehin nicht effektiv gelernt werden können.
   Die Frage, inwieweit die Entwicklung der erforder-
                                                             Sozialkompetenz: Kritikfähigkeit
lichen Schlüsselkompetenzen im Aufgabenbereich der           Gerade dann, wenn die Fähigkeit zur Selbstreflexi-
Hochschullehre liegt, ist nicht einfach zu beantworten.      on erst unzureichend entwickelt ist, ist Feedback von
Eine umfassende Diskussion der möglichen Sichtwei-           außen oft ein notwendiges Mittel, um Stärken und
sen liegt nicht im Fokus dieser Arbeit.                      Schwächen bewusst zu machen und so eine Weiter-
                                                             entwicklung effektiv auf den Weg zu bringen. Diese
                                                             „Weiterentwicklung von außen“ setzt jedoch voraus,
Lernziele für Schlüsselkompetenzen                           dass der Empfänger mit dem erhaltenen Feedback an-
Unabhängig vom konkreten fachlichen Inhalt sind al-          gemessen umzugehen weiß. Entsprechend ist Kritikfä-
so bestimmte Schlüsselkompetenzen erforderlich, um           higkeit in der Rolle der Kritikempfangenden wichtiger
fachliche Kompetenzen auf einer gewünschten höhe-            Bestandteil der Studierfähigkeit.
ren Ebene gemäß der überarbeiteten Lernzieltaxono-             In vielen Veranstaltungen arbeiten die Studieren-
mie von Bloom überhaupt entwickeln zu können.                den in Teams zusammen. Darüber hinaus streben viele




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                 15
Tabelle 5: Schlüsselkompetenzen, die zum Erreichen einer fachlichen Kompetenzebene notwendig sind (Auswahl)
 Stufe   Kompetenz-    Fehlerklasse            Erforderliche Schlüsselkompetenzen
         ebene
 6       Kreieren      Mangel an               Kreativität
                       Innovation              Abstraktes Denken (Neuartige Gesetzmäßigkeiten finden)
 5       Evaluieren    Qualitätslücke          Analytisches Denken (Kritische Punkte identifizieren)
                                               Abstraktes Denken (Relevanz der kritischen Punkte werten)
                                               Kritisches Hinterfragen
                                               Selbstreflexion (Bei Evaluation eigener Ergebnisse)
                                               Pragmatismus (Kosten-Nutzen-Entscheidung fällen)
 4       Analysieren   Unstrukturiertheit      Analytisches Denken (Bestandteile identifizieren,
                                                   Zusammenhänge erkennen)
                                               Abstraktes Denken (Sinn der Zusammenhänge werten)
 3       Anwenden      Falsche                 Abstraktes Denken (Passende Abstraktionsstrategie wählen)
                       Entscheidungen          Analytisches Denken (Problem klassifizieren)
                                               Entscheidungsfähigkeit (Lösungsansatz wählen)
 2       Verstehen     Fehlvorstellung         Abstraktes Denken (Regelwerk erkennen und anwenden)
                                               Analytisches Denken (Zusammenhänge nachvollziehen)
                                               Ganzheitliches Denken (Mit Vorwissen verbinden)
 1       Erinnern      Wissenslücke            Durchhaltevermögen
                                               Fleiß
                                               Selbstreflexion (Eigenen Lerntyp kennen,
                                                   eigene Fähigkeiten einschätzen)
 0       –             Geistiger Tippfehler    Sorgfalt
                       „Mental Typo“ nach      Konzentration
                       D. E. Knuth (Knuth,     Belastbarkeit
                       1989)




16                                                                  Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                             Tabelle 6: Definition von Lernzielen für Schlüsselkompetenzen (Teil 1)
  Schlüssel-             Stufe 1: Erinnern                   Stufe 2: Verstehen              Stufe 3: Anwenden
  kompetenz              Die Studierenden...
  Selbst-                ... definieren den Begriff          ... erklären in eigenen         ... setzen sich anhand ei-
  reflexion              Selbstreflexionsfähigkeit.          Worten die Bedeutung von        nes gegebenen Reflexions-
                                                             Selbstreflexion im Lernpro-     leitfadens mit einer eige-
                                                             zess und für die persönliche    nen Situation, Vorgehenswei-
                                                             Weiterentwicklung.              se oder einem selbst erstell-
                                                                                             ten Artefakt auseinander und
                                                             ... erklären in eigenen         dokumentieren ihre Erkennt-
                                                             Worten die Bedeutung von        nisse auf der Ebene von beob-
                                                             Reflexion für die Fähigkeit     achtbaren Symptomen (nicht
                                                             des kritischen Hinterfragens    von Ursachen).
                                                             und die Fähigkeit des Evalu-
                                                             ierens allgemein.




  Kritik-                ... definieren den Begriff          ... begründen die Strin- ... formulieren als Feedback-
  fähigkeit              Kritikfähigkeit.                    genz der Feedback-Regeln Geber ihre Kritik gemäß der
                                                             für Feedback-Geber und Feedback-Regeln.
                         ... benennen die beiden             Feedback-Nehmer.                (Das Identifizieren der Kritik-
                         Rollen, die eine Person im                                          punkte, die hier kommuni-
                         Kontext von Kritik einneh-          ... beschreiben in eigenen ziert werden, kommt dabei
                         men kann.                           Worten die Bedeutung von aus einem anderen Kompe-
                                                             Kritik für die persönliche Wei- tenzbereich, beispielsweise
                         ... benennen die zentralen Re-      terentwicklung.                 aus der „Evaluieren“-Spalte
                         geln für das Geben und Emp-                                         einer fachlichen Kompetenz.)
                         fangen von Feedback.                                                ... halten als Feedback-
                                                                                             Nehmer beim Empfangen
                                                                                             von Kritik die formalen
                                                                                             Feedback-Regeln ein, hören
                                                                                             also zu und rechtfertigen
                                                                                             sich nicht.

  Abstraktes             ... definieren die Begriffe         ... erklären, dass es in der    ... leiten aus einer gegebenen
  Denken                 Abstrahieren und Konkreti-          Informatik überwiegend um       einfachen Abstraktion bzw.
                         sieren.                             abstrakte Inhalte geht und      einem gegebenen einfachen
                                                             abstraktes Denken daher         Regelwerk konkrete Dinge
                         ... definieren die Kompetenz        in diesem Bereich eine          und Aussagen ab.
                         des abstrakten Denkens.             unerlässliche Fähigkeit ist.    ... extrahieren aus einer gege-
                                                                                             benen Menge von konkreten,
                         ... definieren den Begriff Ab-      ... begründen, dass jegliches   einfachen Beispielen das
                         straktionsebene und die Zu-         Verstehen eines Sachverhal-     zugrunde liegende, ebenfalls
                         sammenhänge zwischen kon-           tes voraussetzt, dass das       noch einfache Regelwerk.
                         kreter Ebene, Typ-Ebene und         grundlegende Regelwerk bzw.
                                                                                             ... ermitteln aus einer gegebe-
                         Meta-Ebene.                         die grundlegenden Gesetz-
                                                                                             nen Menge von nichttrivialen
                                                             mäßigkeiten verstanden wur-
                                                                                             Beispielen anhand eines
                                                             den.
                                                                                             vorgegebenen Leitfadens das
                                                             (Bsp: Auch wenn ich weiß,
                                                                                             zugrunde liegende Regel-
                                                             dass 2+3=5 gilt kann ich
                                                                                             werk.
                                                             3+4=? trotzdem nur lösen,
                                                             wenn ich das grundlegende       ... lesen aus einem vorgege-
                                                             Regelwerk verstanden habe.)     benen Metamodell Aussagen
                                                                                             über die darunter liegende
                                                                                             Typ-Ebene heraus.




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                          17
                    Tabelle 7: Definition von Lernzielen für Schlüsselkompetenzen (Teil 2)
 Stufe 4: Analysieren                   Stufe 5: Evaluieren                      Stufe 6: Kreieren
 Die Studierenden...
 ... bestimmen ein Ziel für die         ... bewerten, ob ein gegebenes           ... konzipieren eigenständig einen
 Selbstreflexion, also eine tiefer      Konzept der Selbstreflexion für          Leitfaden zur Selbstreflexion (ggf.
 greifende Erkenntnis, die mittels      das von ihnen angestrebte Ziel der       gemeinsam mit einem zugehöri-
 Selbstreflexion gewonnen werden        Reflexionsarbeit hilfreich ist.          gen Übungsszenario), der anderen
 soll.                                                                           Personen als Anleitung für deren
 ... erarbeiten die Ursachen der        ... beobachten ihren eigenen             Selbstreflexion über eine bestimm-
 beobachteten Symptome.                 Reflexionsprozess und bewerten,          te Situation, Vorgehensweise oder
                                        inwieweit dieser stattfindet und         ein selbst erstelltes Artefakt als
 ... identifizieren Maßnahmen, die
                                        zielführend für das angestrebte          Leitfaden dient und dabei gezielt
 geeignet sind, um die Symptome
                                        Reflexionsziel ist.                      auf diejenige Erkenntnis hinarbei-
 zukünftig zu vermeiden (falls
                                                                                 tet, die als Ziel der Reflexionsarbeit
 diese negativ waren) oder erneut
                                        (Was hier passiert ist Reflektieren      gewünscht ist.
 zu provozieren (falls diese positiv
                                        über die Selbstreflexion.)
 waren); im Sinne von „Lessons
 Learned“.

 ... identifizieren ein Ziel („Kri-     ... reflektieren in ihrer Rolle als      ... konzipieren eigenständig einen
 tikziel“, das sie mit dem Geben        Feedback-Geber       ergebnisoffen       Leitfaden und ggf. ein Übungssze-
 bzw. Empfangen von Feedback            darüber, welche der von ihnen            nario, das andere Personen als An-
 erreichen möchten.                     identifizierten Kritikpunkte im          leitung für das Geben bzw. Emp-
                                        gegebenen Kontext zielführend            fangen von Feedback nutzen kön-
 ... überlegen sich in der Rolle als    sind.                                    nen, um deren Kritikfähigkeit zu
 Feedback-Geber, wie die Kritik                                                  schulen.
 formuliert werden muss, damit          ... reflektieren in ihrer Rolle als
 das Gegenüber sie annehmen             Feedback-Nehmer ergebnisoffen
 kann.                                  darüber, welche der empfangenen
                                        Kritikpunkte und Verbesserungs-
 ... setzen sich in ihrer Rolle als     vorschläge sie für sich als schlüssig
 Feedback-Nehmer inhaltlich mit         und anwendbar erachten.
 Kritik und Verbesserungsvorschlä-
 gen auseinander und versuchen,
 diese nachzuvollziehen.

 ... finden einen stringenten Ansatz,   ... bewerten, ob das Ergebnis einer      ... entwickeln selbst einen Leit-
 um aus einer vorgegebenen              Abstraktionsaufgabe (d.h. ein            faden für Abstraktion in einem
 Menge von konkreten Beispielen         abstraktes Modell bzw. Regelwerk)        bestimmten Kontext.
 ein passendes Regelwerk zu             eine für diese Aufgabe sinnvolle
 extrahieren und wählen dazu            Abstraktion ist, inkl. der gewählten     ... erarbeiten selbst eine Aufgabe,
 eine geeignete Abstraktions- bzw.      Struktur der Abstraktionsebenen.         die die Anwendung abstrakten
 Lösungsstrategie aus.                                                           Denkens erfordert.
                                        ... prüfen und bewerten, ob das (ei-
 ... wenden zum Lösen einer Ab-         gene oder fremde) Vorgehen bei          ... konzipieren zu einem neuem
 straktionsaufgabe eine Metastra-       der Abstraktion zielführend und ef-     Kontext und einer neuen Art
 tegie an, um eine geeignete            fizient ist.                            von Aufgabe eigenständig eine
 Abstraktions- bzw. Lösungsstrate-                                              (neuartige) Abstraktionsstrategie.
 gie zu identifizieren.
                                                                                 ... entwickeln selbst ein neuartiges
                                                                                 Metamodell.




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im Berufsleben mittelfristig eine Führungstätigkeit an.       diese Schlüsselkompetenzen zentrale Voraussetzung
Folglich ist auch die Kritikfähigkeit in der Rolle der Kri-   sind.
tikgebenden eine erforderliche Schlüsselkompetenz.
  Da viele unserer Studierenden weder in der geben-           Zusammenfassung und Ausblick
den noch in der empfangenden Rolle in ausreichen-             Durch die detaillierte Definition der fachlichen Lern-
dem Maße über Kritikfähigkeit verfügen, fokussieren           ziele über die verschiedenen Kompetenzebenen hin-
wir diesen Bereich im Sinne der Studierfähigkeit als          weg haben wir aufgeschlüsselt, was eine softwaretech-
zentrale Sozialkompetenz (siehe Tabellen 6 und 7              nische Fachkompetenz auf den einzelnen Ebenen der
(Mitte)). Wünschenswert im Sinne der Studierfähig-            überarbeiteten Lernzieltaxonomie von Bloom jeweils
keit wäre auch hier eine Kompetenzebene von min-              ausmacht. Analog haben wir auch für die relevanten
destens Stufe 4 (Analysieren), besser noch Stufe 5            überfachlichen Schlüsselkompetenzen erarbeitet, wel-
(Evaluieren).                                                 cher genauen Fähigkeit diese auf den jeweiligen Kom-
   Viele Studierende befinden sich hier jedoch auf            petenzebenen entsprechen. Dadurch wurden nicht nur
Stufe 1 (Erinnern). Beispielsweise ist zu beobachten,         die an die Studierenden gestellten fachlichen Anforde-
dass viele Studierende auch auf angemessen formu-             rungen klarer herausgearbeitet, sondern auch verdeut-
lierte Verbesserungshinweise mit langen „Ja aber“-            licht, welche Schlüsselfertigkeiten in welchem Umfang
artigen Rechtfertigungen oder Ähnlichem reagieren.            Voraussetzung für ein erfolgreiches informatik-nahes
Ein Grundverständnis dafür, dass Kritik eine wertvolle        Studium sind.
Unterstützung bei der eigenen Weiterentwicklung dar-             Darauf basierend können wir nun gezielt Lehrkon-
stellen kann, ist in diesen Fällen offensichtlich nicht       zepte für Interventionen erarbeiten, die zum einen die
vorhanden. Feedback-Regeln, die insbesondere in der           relevanten Schlüsselkompetenzen bis auf die erforder-
Rolle des Feedback-Gebers einzuhalten sind, sind vie-         lichen Ebenen hin aufbauen, und zum anderen auf
len Studierenden ebenfalls nicht bekannt.                     dieser Grundlage die gewünschten fachlichen Kom-
                                                              petenzen in den Studierenden entwickeln. Dabei ist
Methodenkompetenz: Abstraktes Denken                          zu berücksichtigen, dass die Ausgangsbasis (d. h. die
                                                              Eingangsqualifikation) der Studierenden an den Hoch-
Viele fachliche Inhalte der Informatik befassen sich
                                                              schulen erfahrungsgemäß sehr heterogen ist, sowohl
mit Konzepten, die nicht physisch greifbar sind und
                                                              fachlich als auch hinsichtlich der Schlüsselkompeten-
somit ein hohes Maß an abstraktem Denken erfordern.
                                                              zen.
Des Weiteren erfordert jeglicher fachliche Kompetenz-
erwerb, der über rein auswendig gelerntes Wissen
hinaus geht, ein Grundmaß an Abstraktion, da bereits          Dank
für das Verstehen (Stufe 2) eines jeglichen fachlichen        Wir bedanken uns bei Claudia Walter (DiZ Bayern) für
Sachverhaltes dessen grundlegende Gesetzmäßigkei-             den Tipp, bei der Definition von Lernzielen Verben zu
ten erfasst werden müssen. Diese grundlegenden Ge-            verwenden, die ein von außen wahrnehmbares Ver-
setzmäßigkeiten sind selbst bereits eine Abstraktion          halten beschreiben, weil erst dadurch die definierten
konkreter Einzelbeobachtungen aus der realen Welt.            Lernziele auch wirklich testbar werden. Des Weiteren
Entsprechend ist das abstrakte Denken eine weitere            danken wir Ingrid Cavalieri (Coach am DiZ Bayern)
Schlüsselkompetenz, die insbesondere für informatik-          für die kritische Durchsicht unserer Lernzieldefinitio-
nahe Studiengänge von entscheidender Bedeutung                nen.
ist.                                                            Das Autorenteam wurde gefördert durch das BMBF
   Tabellen 6 und 7 (unten) definieren für das ab-            Förderkennzeichen 01PL11025 (Projekt "Für die Zu-
strakte Denken Lernziele auf den verschiedenen                kunft gerüstet"), im Programm "Qualitätspakt Lehre".
Kompetenzebenen nach der überarbeiteten Lernziel-
taxonomie von Bloom. Auch hier wäre eine Stufe 4              Literatur
(Analysieren) oder sogar Stufe 5 (Evaluieren) bei den         [Anderson u. a. 2001] A NDERSON, Lorin W. ; K RA -
Studierenden wünschenswert. In der Realität kennen              THWOHL , David R. ; A IRASIAN , Peter W. ; C RUIKS -
viele Studierende zwar relativ schnell die zentralen            HANK , Kathleen A. ; M AYER , Richard E. ; P INTRICH ,
Grundbegriffe der Abstraktion und verstehen deren               Paul R. ; R ATHS, James ; W ITTROCK, Merlin C.: A
Bedeutung für den informatik-nahen Lernprozess. Spä-            Taxonomy for Learning, Teaching, and Assessing. A
testens bei Stufe 3 (Anwenden) sind jedoch massive              Revision of Bloom’s Taxonomy of Educational Objecti-
Schwierigkeiten zu beobachten, beispielsweise beim              ves. 1. New York : Longman, 2001
Ableiten einer Regel, eines Modells oder einer Klas-
senstruktur aus konkreten Beispielen.                         [Bloom u. a. 1956] B LOOM, B. S. ; E NGELHART, M. B.
  Angesichts dieser Defizite in den grundlegenden               ; F URST, E. J. ; H ILL, W. H. ; K RATHWOHL, D. R.:
Schlüsselkompetenzen ist es also nicht verwunderlich,           Taxonomy of educational objectives: The classificati-
dass Studierende Schwierigkeiten haben, diejenigen              on of educational goals. New York : David McKay
fachlichen Kompetenzebenen zu erreichen, für die                Company, 1956




Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015
                                                                                                                  19
[Böttcher u. a. 2011] B ÖTTCHER, Axel ; T HURNER,         [In der Smitten u. Jaeger 2009] S MITTEN, Susanne
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                                                            im Kontext von Hochschulsteuerung und Profilbildung.
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20                                                                     Axel Schmolitzky, Anna Sabine Hauptmann (Hrsg.): SEUH 2015