Sabine Rathmayer, Hans Pongratz (Hrsg.): Proceedings of DeLFI Workshops 2015 co-located with 13th e-Learning Conference of the German Computer Society (DeLFI 2015) München, Germany, September 1, 2015 161 Verschieden, verstreut, vernetzt - Onlinekurs Zusammenar- beit im Gesundheitswesen als Beispiel für standortübergrei- fendes Lernen Katja Königstein-Lüdersdorff1 und Tanja Jeschke2 Abstract: In diesem Workshop wird zur Diskussion gestellt, wie standortübergreifendes Lernen und Lehren gelingen können. Als Beispiel dient das Modul Zusammenarbeit im Gesundheitswe- sen, das an der HFH Hamburger Fern-Hochschule im Bachelorstudiengang Health Care Studies als Online-Learning-Konzept umgesetzt wird. Ziel des interprofessionellen Studiengangs ist, die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachberufen zu fördern und die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe zu unterstützen. Derzeit sind im Studiengang Health Care Studies bundes- weit ca. 900 Studierende immatrikuliert. Um den Studierenden Raum zum interprofessionellen Austausch und zum gemeinsamen Lernen zu ermöglichen, werden auch standortübergreifende Angebote bereitgestellt. Keywords: standortübergreifend, Online-Learning, interprofessionell, Rahmenbedingungen, kollaborativ, virtuell, synchron, asynchron, Zusammenarbeit 1 Einleitung Der Bachelorstudiengang Health Care Studies ist ein ausbildungsintegrierender und berufsbegleitender sowie interprofessioneller Studiengang der HFH Hamburger Fern- Hochschule (www.hamburger-fh.de). Die derzeit ca. 900 Studierenden sind bundesweit an 14 regionalen Studienzentren verortet. Es handelt sich um eine heterogene Gruppe, bezogen auf  vier Fachrichtungen (Verteilung: Logopädie 11%, Ergotherapie 14 %, Physiothe- rapie 27 %, Pflege 48%),  das Alter der Studierenden (20- bis 50-Jährige),  die vorhandene Berufserfahrung (Studierende mit und ohne Berufserfahrung). Das Studienprogramm beinhaltet sowohl berufsspezifische als auch berufsübergreifende Module; die interprofessionelle Zusammenarbeit ist Leitidee und zentrales Qualifikati- onsziel (vgl. Kohler et al. 2013). Jedoch sind nicht an jedem Studienort Studierende aus 1 Hamburger Fern-Hochschule, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Alter Teichweg 19, 22081 Hamburg, katja.koenigstein-luedersdorff@hamburger-fh.de 2 Hamburger Fern-Hochschule, Abteilung E-Learning, Alter Teichweg 19, 22081 Hamburg, tanja.jeschke@hamburger-fh.de 162 Katja Königstein-Lüdersdorff und Tanja Jeschke allen vier Fachrichtungen vertreten. Daher wird ein reines Onlinemodul für den stand- ortübergreifenden interprofessionellen Austausch und das gemeinsame Lernen im Studi- engang eingesetzt. Im Folgenden wird das Konzept für das Onlinemodul Zusammenar- beit im Gesundheitswesen vorgestellt, das im sechsten Semester angeboten wird und als Good-Practice-Erfahrung die Basis für den Workshop darstellt. 2 Das Onlinemodul Zusammenarbeit im Gesundheitswesen Bereits das Curriculum des Moduls Zusammenarbeit im Gesundheitswesen (ZIG) wurde unter der Prämisse entwickelt, es als Onlinemodul umzusetzen. Anliegen des Moduls ist, dass die Studierenden in interprofessionellen Kleingruppen zum einen Anlässe des ge- meinsamen Handelns in der Gesundheitsversorgung diskutieren und zum anderen die Aktionen und Interaktionen während der Gruppenarbeit reflektieren. Die in der Gruppe sich entwickelnden Gruppendynamiken sollen im geschützten Raum erfahren werden. Darüber hinaus sollen Schlüsselkompetenzen wie Methoden- und Digitalkompetenz sowie virtuelle Teamarbeit hinsichtlich der Möglichkeiten ortsunabhängiger Zusammen- arbeit erworben werden (vgl. auch Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 2015). Das Onlinemodul wird als Onlinekurs ZIG auf der Lernplattform OLAT (Online Learn- ing And Training) (vgl. BPS 2015) angeboten (Kursstruktur siehe Abbildung 1). Der Kurs wird seit 2012 eingesetzt, aktuell zum vierten Mal. Pro Kurs nehmen durch- schnittlich 155 Studierende und 13 Lehrende teil, bundesweit verteilt und unabhängig vom Studienstandort. Es werden interprofessionelle Kleingruppen mit 12 Studierenden gebildet. In jeder Kleingruppe muss mindestens eine Person aus jeder Fachrichtung vertreten sein. Jede Kleingruppe wird von einer bzw. einem Lehrenden begleitet. Weite- re Mitglieder des Kurses sind eine wissenschaftliche Mitarbeitende (Modulverant- wort- liche) sowie zwei Mitarbeitende der Abteilung E-Learning (E-Koordination und OLAT- Support) der HFH. Sie unterstützen, schulen und beraten die Studierenden und Lehren- den. Verschieden, verstreut, vernetzt - Onlinekurs Zusammenarbeit im Gesundheitswesen als Beispiel für standortübergreifendes Lernen 163 Abb. 1: Die Kursstruktur des HFH Moduls Zusammenarbeit im Gesundheitswesen unterteilt in die Bereiche Einschreibung, Lehrende, Alle Kursteilnehmenden und Kleingruppen Mithilfe der Kurstools dieses Onlinekurses entwickelt jede Kleingruppe in Form einer Projektarbeit eine systematische Ablaufbeschreibung für die gemeinsame Versorgung eines Menschen mit einem komplexen Gesundheitsproblem (vgl. Königstein- Lüdersdorff, Warnke 2013). Bei der Ablaufbeschreibung handelt es sich um einen inter- professionellen Behandlungsalgorithmus. Über logische Wenn-Dann Bedingungen wer- den in endlich vielen Schritten die jeweiligen pflegerischen und therapeutischen Inter- ventionen der Gesundheitsfachberufe aufeinander abgestimmt. Für alle Gruppen ist die Zusammenarbeit mit den Tools des Onlinekurses verbindlich. 164 Katja Königstein-Lüdersdorff und Tanja Jeschke Im Vordergrund des Lehr-Lernszenarios steht die aktive Zusammenarbeit in einer teilau- tonomen, interprofessionellen Kleingruppe. Alle Arbeitsgruppenmitglieder agieren gleichberechtigt und bringen ihr Fachwissen ein. Es gibt Vorgaben, an die alle Kursteil- nehmenden gebunden sind: die asynchronen und synchronen Kommunikationsmedien, die Projektaufgabe und einige Onlineaktivitäten. Autonom sind die Gruppen z. B. bezüg- lich der Organisation und der Herangehensweisen an das Projekt, in der Gestaltung des Gruppenprozesses sowie der Wahl der Methoden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Aufgaben und Rollen für die Studierenden und die Lehrenden. Die Studierenden haben die Aufgabe sich aktiv in die Entwicklung ihres interprofessio- nellen Algorithmus sowie der kontinuierlichen Reflexion der Gruppenprozesse einzu- bringen. Um die jeweils aktuelle Projektphase zu koordinieren, übernimmt ein Grup- penmitglied für einen zweiwöchigen Zeitraum die Rolle der Teamleitung. Zudem neh- men die Studierenden die Rolle der Fachexpertin bzw. des Fachexperten in ihrer Gruppe ein. Sie geben innerhalb der eigenen Gruppe Feedback zu den jeweiligen Ar- beitswei- sen sowie Arbeitsergebnissen und einer anderen Gruppe Feedback zu deren erstellten Behandlungsalgorithmus. Für die gemeinsame Arbeit steht jeder Kleingruppe innerhalb der Struktur des gesamten Onlinekurses (siehe Abbildung 1) ein eigener Bereich (siehe Abbildung 2) zur Verfü- gung. Jede Gruppe arbeitet mit den Tools Forum, Wiki, virtuelles Klassenzimmer und Dateiordner. Abb. 2: Exemplarisch die Gruppe „Die EinZIGartigen“ mit den Kleingruppen-Tools Die Vorstellung der Gruppenteilnehmer(innen), die Vereinbarung von Gruppenregeln und der informelle Austausch (Smalltalk) findet beispielsweise im Forum Come2gether statt. Im Forum Teamwork wird fachlich diskutiert und die Arbeit organisiert. Die Grup- penmitglieder suchen zu den fachlichen Aspekten des Behandlungsalgorithmus einen Konsens bzw. argumentieren die Diskrepanzen und leiten die Übergabe von einer Team- leitung zur nächsten ein. Das Wiki dient der asynchronen gemeinsamen Generierung von projektrelevanten Themen, wie die Entwicklung eines Patientenfalls als Grundlage für den Algorithmus, das Festhalten von berufsspezifischen Aufgaben und Schnittstellen. Alle Studierenden haben das Recht die Inhalte im Wiki zu löschen, zu bearbeiten oder neue Inhalte zu erstellen. Für die synchrone Kommunikation steht jeder Kleingruppe ein Verschieden, verstreut, vernetzt - Onlinekurs Zusammenarbeit im Gesundheitswesen als Beispiel für standortübergreifendes Lernen 165 Virtuelles Klassenzimmer (VC) zur Verfügung. Dies wird sowohl für gemeinsame Tref- fen unter Moderation der Lehrenden als auch für selbst organisierte Treffen von Grup- penmitgliedern genutzt. Die Kommunikation erfolgt per VoIP und Chat. Zur Interaktion stehen Whiteboard, Hinweise, Abstimmungstool, Bildschirm- und Dateifreigabe etc. zur Verfügung. Über die Kleingruppe hinaus haben die Gruppenmitglieder die Chance, sich mit Kommi- liton(inn)en der anderen Gruppen auszutauschen, heißt, die kollektive Intelligenz zu nutzen und sich breiter zu vernetzen. Hierzu stehen allen Kursteilnehmenden die Tools virtuelles Klassenzimmer, Forum und Dateiordner für die gesamte Semesterzeit zur Verfügung (siehe Abbildung 1: Kurstools, die für alle Kursteilnehmenden zugänglich sind). Im VC, dem Next Step-Café, findet die gemeinsame Einführungs- und Abschluss- veranstaltung statt, die von der Modulverantwortlichen organisiert und moderiert wer- den. Im Forum Profession Point können die Studierenden gruppenübergreifende Fach- diskussionen führen, die allerdings von einem Kursteilnehmer oder einer Kursteilnehme- rin initiiert werden müssen. Dies tritt u. a. dann auf, wenn in einer Kleingruppe aus einer Fachrichtung nur eine Vertreterin bzw. ein Vertreter aktiv ist und die- bzw. derjenige fachlichen Rat sucht. Im Forum Technikprobleme – wer weiß Rat? sollen die Studieren- den sich gegenseitig bei Technikfragen helfen. Die Mitarbeitenden des OLAT- Supports moderieren das Forum und unterstützen, wenn die gegenseitige Hilfe nicht greift. Das Feedback zu einem erstellten Behandlungsalgorithmus wird über das Tool Peer-Review geregelt; die Abteilung E-Learning organisiert über dieses Tool welcher Algorithmus welcher Gruppe zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus wird die jeweils finale Version der interprofessionellen Behandlungsalgorithmen allen Kursteilnehmenden über einen Sammelordner Algo bereitgestellt. So können die Studierenden an den Ergebnis- sen der anderen Gruppen partizipieren. Die Lehrenden haben die Aufgabe, die von ihnen betreute Lerngruppe zu unterstützen, die Studierenden in der Nutzung der Onlinetools anzuleiten, den Fortschritt der Projekt- arbeit zu beobachten und mit der Gruppe zu reflektieren sowie die Leistung der Studie- renden zu bewerten. Primär nehmen sie die Rolle der Coachin bzw. des Coachs sowie der Moderatorin bzw. des Moderators ein. Als Gruppencoach(in) haben die Lehrenden die Gruppenprozesse und Gruppendynamiken, insbesondere das verlässliche Arbeiten aller Gruppenmitglieder im Blick. Hierfür agieren sie ebenfalls mittels der Tools ihrer Kleingruppe (siehe Abbildung 2), vorrangig in den Foren Come2gether und Teamwork. Die Lehrenden achten auf das Einhalten der Netiquette und ermutigen die Studierenden, sich in die Onlinekommunikation zu begeben und aktiv dabei zu bleiben. Im virtuellen Klassenzimmer (VC) ihrer Gruppe führen sie regelmäßig und über das Semester verteilt Onlinepräsenzen durch. In diesen Onlinepräsenzen vertiefen die Lehrenden die folgen- den Themen: das persönliche Kennenlernen der Gruppenmitglieder, die Auseinanderset- zung mit dem Zeitmanagement (eigenes wie Gruppe), die Reflexion der Geschehnisse innerhalb der Gruppe sowie den fachlichen Diskurs. Außerdem werden die Studierenden nach und nach mit der technischen Bedienung im VC vertraut gemacht, sodass sie auch eigenständig gemeinsame VC-Treffen durchführen können. 166 Katja Königstein-Lüdersdorff und Tanja Jeschke Alle im Kurs beteiligten Lehrenden gehen ein Bündnis ein, das heißt, in allen Gruppen wird gleichsam ein gemeinsames Curriculum umgesetzt, das u. a. das Outcome des Mo- duls und das Kommunizieren und Interagieren mit festgelegten Onlinetools vorgibt. Die Lehrenden wie die Studierenden müssen sich darauf einlassen, mit unbekannten Perso- nen für ein Semester lang ein intensives Arbeitsbündnis einzugehen. Diese Situation ist für die Studierenden mit Irritationen und Gruppendynamiken verknüpft. Entsprechend sind Lehrende tätig, die sich auf dem Gebiet des Coachings und der Moderation von Gruppen qualifiziert haben. Eine Qualifikation im Bereich des E-Learnings ist nicht Voraussetzung. Daher werden die Lehrenden durch die genannten Mitarbeitenden der HFH unterstützt und geschult. Sie erhalten das Angebot sich sowohl zu Gruppensitu- ationen als auch bezüglich der Anwendung von Tools beraten zu lassen (Coaching der Coachs). Die Lehrenden tauschen sich mit den Mitarbeitenden der HFH und untereinan- der in einem für die Lehrenden eingerichteten Kursbereich aus, mit den Tools virtuelles Klassenzimmer (VC), Forum, Wiki und Ordner (siehe Abbildung 1). Im Forum für Lehr- beauftragte werden Fragen und Informationen von und für Lehrende eingebracht und didaktische Themen diskutiert, die für die Gruppenzusammenarbeit und für die Leis- tungsbewertung relevant sind. Zuletzt diskutierten die Lehrenden das Thema, inwieweit die Gruppe die Zusammenarbeit autonom in die Hand nehmen kann, auch in Bezug auf die Aufgabe der „aktiven“ Mitarbeit von Gruppenmitgliedern. Im Forum Technikfragen von Lehrbeauftragten werden spezielle Fragen der Lehrenden zu der Technik von Tools von den Mitarbeitenden des OLAT-Supports beantwortet. Das Wiki für Lehrbeauftragte steht u. a. für eine gemeinsame Sammlung von E-Seminarmethoden zur Verfügung Die wissenschaftliche Mitarbeitende (Modulverantwortliche) der HFH ist die erste Ansprechpartnerin für die Lehrenden bei didaktischen und organisatorischen Themen. Sie ist für die inhaltliche Ausarbeitung sowie für die Weiterentwicklung des Moduls bzw. des Onlinekurses verantwortlich und hat daher eine zentrale Rolle. Die Modulver- antwortliche hat zu allen Kurstools Zugang, auch um bei einem Ausfall einer/s Lehren- den vertretungsweise deren/dessen Aufgaben zu übernehmen. Die Kommunikation und Interaktion zwischen den Lehrenden und ihr erfolgt ebenfalls standortübergreifend und online mit den Tools im Kursbereich für die Lehrenden (s. o.). Im virtuellen Klassen- zimmer organisiert und moderiert die Modulverantwortliche für die Lehrenden semester- begleitend drei bis vier Onlinekonferenzen. Die erste Konferenz dient beispielsweise dem Einstimmen der Lehrenden auf ihren Lehrauftrag, dem Austausch von E- Seminar- methoden und der Anleitung von Tools. Die Dokumentation von Ideen und Ergebnissen aus den gemeinsamen Onlinekonferenzen erfolgt über das Wiki für Lehrbe- auftragte. Die Modulverantwortliche agiert in enger Abstimmung mit den Mitarbeiten- den der Abteilung E-Learning. Die Mitarbeitenden der Abteilung E-Learning (E-Koordinatorinnen und OLAT Support) haben die Aufgabe die Studierenden, die Lehrenden und die Modulverantwort- liche bei Anfrage zu unterstützen und zu beraten. Sie stellen einen technischen Support bereit und die Kursteilnehmenden können bei Bedarf individuell ihr Anliegen direkt an den OLAT-Support (siehe Abbildung 1) schreiben. Der technische Support hat eine Verschieden, verstreut, vernetzt - Onlinekurs Zusammenarbeit im Gesundheitswesen als Beispiel für standortübergreifendes Lernen 167 wichtige Funktion und es bedarf einer institutionellen Anlaufstelle, die zeitnah kompe- tente Hilfe leistet. Zudem stellt die E-Learning Abteilung die Infrastruktur des Kurses bereit. Für jedes Kurstool werden die entsprechenden Beschreibungen erstellt und es erfolgt eine Rechte- vergabe. Das Editieren und Publizieren des Kurses sowie die optische Gestaltung der Inhalte liegt in der Hand der Mitarbeitenden der Abteilung. Darüber hinaus organisieren sie die Zuordnung der Studierenden zu ihren Kleingruppen: Die Studierenden schreiben sich zunächst in den Kurs ein und ordnen sich ihrer Berufsgruppe zu. Anschließend werden sie einer Gruppe zugeordnet. Kriterium für die Zusammenführung der Studie- renden zu Kleingruppen ist, dass in jeder Gruppe alle vier Fachrichtungen mit mindes- tens einer Person vertreten sind. Eine Zuordnung zu einer Gruppe nach dem Kri- terium „Studienstandort“ erfolgt nicht. Ebenso wird jeder Gruppe eine Lehrende bzw. ein Leh- render zugeordnet. Damit die Navigation im Kurs für die Studierenden und Leh- renden übersichtlich bleibt, bekommen sie nur ihre Gruppe und die gruppenübergreifen- den Tools angezeigt. Auf Wunsch können die Kleingruppen im Laufe des Semesters die Gruppennummerierung mit einem eigenen Namen austauschen (siehe Beispiel aus Ab- bildung 2). Dies kann die Identität der Einzelnen mit der Gruppe verstärken. Das Onlinemodul Zusammenarbeit im Gesundheitswesen wird stets weiterentwickelt. Ansatzpunkte hierfür ergeben sich aus den Rückmeldungen der Studierenden und Leh- renden sowie aus einem begleitenden Forschungsprojekt (2013–2014, Mit Blended- Learning Handlungskompetenzen fördern – BlendKom, Königstein-Lüdersdorff, Veröf- fentlichung geplant). Eine systematische Modulevaluation startet in diesem Jahr. 3 Anforderungen an die Formate standortübergreifender Angebote Der Workshop bietet Gelegenheit sich darüber auszutauschen, welche Rahmenbedin- gungen mit welchen Formaten standortübergreifender Lehrangebote insbesondere für die Lehrenden verknüpft sind. Im Kapitel 2 wurde ein bundesweites und ausschließlich webbasiertes Format vorgestellt, das von einem zentralen Ort aus koordiniert, organisiert und strukturiert wird sowie technische Unterstützung erfährt. Dieses Format soll als Good-Practice-Erfahrung die Basis für die Auseinandersetzung mit den Herausforderun- gen und möglichen Lösungen für standortübergreifende Hochschulangebote sein. Die folgenden beiden Themen und die damit verbundenen Fragestellungen bieten sich für den Workshop an: 1. Thema: Das Commitment der beteiligten Lehrenden 2. Thema: Die Unterstützungsbedarfe und Qualifikationen der Lehrenden Fragestellungen: Sind mit einem standortübergreifenden Konzept zentrale Koordinations- und Entschei- 168 Katja Königstein-Lüdersdorff und Tanja Jeschke dungsstellen für die Entwicklung des Lehr-Lern-Konzepts und der Online-Umgebung verbunden? Wie ausgeprägt sollte die Verbindlichkeit sein? Wie können vergleichbare Bedingungen für alle Beteiligten hergestellt werden? Sind vergleichbare Bedingungen notwendig? Welche Auswirkungen hat ein solches Format auf die Lehrenden? Welche Auswirkun- gen auf die Studierenden? Welche Rollen können Lehrende in standortübergreifenden Formaten einnehmen? Welche Qualifikationen sind von den Lehrenden in einem Onlineformat mit fachlich heterogenen Studierendengruppen zu erwarten? Wie können Lehrende während des Lehr-Lernprozesses unterstützt werden, darüber hinausgehende Kompetenzen aufzubau- en? Sollten Unterstützungsstrukturen grundsätzlich angeboten werden? Wenn ja, wie sind diese auszugestalten, wie und in welcher Ausprägung sollten diese Strukturen aufgebaut werden? Wie können Erkenntnisse aus Kursdurchläufen zusammengeführt und transparent ge- macht werden? Literaturverzeichnis [BPS15] BPS Bildungsportal Sachsen GmbH: OPAL: Handbuch für Autoren. https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/2309914627/Cou rseNo- de/8862918844074, Stand: 05.06.2015. [Bü15] Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: Digitales Lehren und Lernen an den staatlichen Hochschulen. B. Digitalisierungsstrategie der staatli- chen Hamburger Hochschulen. 3. Elemente der strategischen Zielsetzung und konzeptionellen Ausrich- tung. Drucksache 20/1 42 62, S. 3-5, https://www.buergerschaft- hh.de/ParlDok/dokument/47665/%E2%80%9Edigitales-lehren-und-lernen-an- den- staatlichen-hamburger-hochschulen%E2%80%9C.pdf, Stand: 13.01.2015. [Ko13] Kohler, S.; Königstein-Lüdersdorff, K.; Herder, C.; Warnke, A. (2013): Welche Be- deutung messen Studierende eines interprofessionellen Studiengangs der Zusammen- arbeit in den Gesundheitsfachberufen bei? – Erste Ergebnisse einer Studiengangsbe- gleitforschung. In: ergoscience 8/4: 170–174. [KLW13] Königstein-Lüdersdorff, K.; Warnke, A.: Förderung von Kompetenzen für die Zusam- menarbeit von Gesundheitsfachberufen am Beispiel der Entwicklung eines interdiszip- linären Behandlungsalgorithmus. In: (Estermann, J.; Page, J.; Streckeisen, U., Hrsg.): Alte und neue Gesundheitsberufe: Soziologische und Gesundheitswissenschaftliche Beiträge zum Kongress „Gesundheitsberufe im Wandel“, Winterthur 2012. Wien, Zü- rich: LIT, 2013.