=Paper= {{Paper |id=Vol-2250/WS_DK_preface |storemode=property |title=None |pdfUrl=https://ceur-ws.org/Vol-2250/WS_DK_preface.pdf |volume=Vol-2250 }} ==None== https://ceur-ws.org/Vol-2250/WS_DK_preface.pdf
                                Daniel Schiffner (Hrsg.): Proceedings of DeLFI Workshops 2018
      co-located with 16th e-Learning Conference of the German Computer Society (DeLFI 2018)
                                                        Frankfurt, Germany, September 10, 2018

Workshop Digitale Kompetenz-/Qualifikationsnachweise

Ilona Buchem1, Johannes Konert2, Anja Lorenz3, Christoph Rensing4


Die Nutzung digitaler Technologien fördert eine höhere Durchlässigkeit des
Bildungssystems und eine bessere Transparenz bei der Bescheinigung von erworbenen
Kompetenzen und/oder Qualifikationen. Wenn auf der einen Seite mehr und mehr
Lernszenarien digital realisiert, Blended Learning und auch reine Online Lernangebote
etabliert werden, ist es ein großer Nachteil für Institutionen, Lehrende und Lernende,
wenn Kompetenz-/ Qualifikationsnachweise auf der anderen Seite weiterhin
ausschließlich als papierbasiertes bzw. elektronisches Dokument (z. B. Scan, PDF)
ausgestellt werden. Papierbasierte und/oder elektronische Nachweise stellen eine
Herausforderung für die maschinelle Verarbeitung dar und erlauben keinen Anschluss an
das semantische Web. Bei klassischen Nachweisen sind manuelle Interpretationsschritte
notwendig, um festzustellen, inwieweit jemand die Kompetenz-/Qualifika-
tionsanforderungen für ein anschließendes Modul, einen Kurs oder einen Arbeitsplatz
erfüllt. Aufgrund wachsender Diversität der Lernenden und der Arbeitswelt reichen
simple Zeugnisse nicht mehr aus.
Daneben wird informelles, nichtformales und selbstgesteuertes Lernen insbesondere in
Online-Lernformaten immer bedeutsamer. Das so individuell Erlernte wird nicht über
klassische Zertifikate nachgewiesen. Eine Alternative ist notwendig und soll – auch
aufgrund von EU-Empfehlungen zur Validierung nichtformalen und informellen Lernens
– geschaffen werden. Hier bekommen digitale Nachweise eine besondere Bedeutung:
Sie ermöglichen Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen auch aus
nichtformalen, informellen und digitalen Lernkontexten. Mehrere europäische Projekte
und Initiativen haben bereits Ansätze entwickelt, z. B. Open Badge Network, European
Badge Alliance, ReOpen, Open Virtual Mobility.
Der Einsatz von digitalen Kompetenz-/Qualifikationsnachweisen wird auch auf
nationalen Ebenen thematisiert, z. B. AG Anerkennung und Anrechnung digitaler
Lehrformate beim Hochschulforum Digitalisierung. Die Diskussionen und Beispiele auf
der nationalen Ebene zeigen jedoch, dass der Einsatz von digitalen Nachweisen bisher
nur langsam voranschreitet und noch viel Bedarf an Lösungsentwicklung und
Aufklärung zu Einsatzmöglichkeiten besteht.

1
  Beuth Hochschule für Technik Berlin, FB1 Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften, Luxemburger
  Straße 10, 13353 Berlin, ilona.buchem@beuth-hochschule.de
2
  Beuth Hochschule für Technik Berlin, FB6 Informatik und Medien, Luxemburger Straße 10, 13353 Berlin,
  johannes.konert@beuth-hochschule.de
3
  Technische Hochschule Lübeck, Institut für Lerndienstleistungen, Mönkhofer Weg 239, 23562 Lübeck,
  anja.lorenz@oncampus.de
4
  Technische Universität Darmstadt, FG Multimedia Kommunikation, Rundeturmstr. 10, 64283 Darmstadt,
  christoph.rensing@kom.tu-darmstadt.de
Ilona Buchem, Johannes Konert, Anja Lorenz, Christoph Rensing

Digitale Nachweise (engl. Digital Credentials) auf der Basis von offenen,
metadatenbasierten Standards wie Open Badges oder Blockcerts) zur Bescheinigung von
erworbenen Kompetenzen und/oder Qualifikationen sind flexibel genug, Erfolge aller
Formen des Lernens zu validieren und anzuerkennen. Digitale, metadatenfähige
Nachweisformate können zusätzlich mit semantischen Technologien kombiniert werden,
um (teil-)automatisiert Kompetenzen zu erkennen, in Bezug zu setzen und Kompetenz-
/Qualifikationsprofile zu vergleichen. Dies über Domänengrenzen (inkl. sogenannter
Softskills) und Sprachen hinweg zu tun, ist eine Herausforderung der sich die
Informatik, speziell die Fachdisziplinen der Graphentheorie, semantischen Technologien
und Machine Learning, annehmen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Forschenden
zu digitalen Werkzeugen für Kompetenztests (Assessment) und zur Didaktik bringt diese
Forschung voran.
Im Rahmen des Workshops wurden praktikable Kombination von Technologien
präsentiert, die geeignet sind, traditionelle Kompetenz-/Qualifikationsnachweise zu
ergänzen (und langfristig zu ersetzen) mit dem Ziel zur

    •    Validierung und Anerkennung nichtformalen, informellen und selbstgesteuerten
         Lernen,
    •    Verbesserung der Durchlässigkeit des Bildungssystems (primär, sekundär,
         tertiär), sowie
    •    Steigerung von Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität
beizutragen.
Vier der eingereichten sieben Beiträge sind als Veröffentlichung in diesem Band
nachfolgend verfügbar.
Die Webseite mit den Ergebnissen des Workshops, welche zur Drucklegung des
Tagungsbandes noch nicht vorlagen, finden Sie unter https://projekt.beuth-
hochschule.de/delfi-wsdq/ .