=Paper= {{Paper |id=Vol-2358/paper-10 |storemode=property |title=Lernzieldefinitionen für Software Engineering – The Good, the Bad and the Ugly (Definitions of Learning Outcomes for Software Engineering – The Good, the Bad and the Ugly) |pdfUrl=https://ceur-ws.org/Vol-2358/paper-10.pdf |volume=Vol-2358 |authors=Axel Böttcher,Veronika Thurner,Olga Nikoliai |dblpUrl=https://dblp.org/rec/conf/seuh/BottcherTN19 }} ==Lernzieldefinitionen für Software Engineering – The Good, the Bad and the Ugly (Definitions of Learning Outcomes for Software Engineering – The Good, the Bad and the Ugly) == https://ceur-ws.org/Vol-2358/paper-10.pdf
               Lernzieldefinitionen
           für Software Engineering —
         the Good, the Bad and the Ugly
                                Axel Böttcher, Veronika Thurner, Olga Nikoliai
                        Fakultät für Informatik und Mathematik, Hochschule München
                                       .@hm.edu


Zusammenfassung                                             Abstract
Spätestens seit der Bologna-Reform sind wir als Leh-        At least since the Bologna reform, we the lecturers are
rende immer wieder dazu angehalten, Modulbeschrei-          expected to compose or refine module descriptions
bungen zu verfassen oder zu überarbeiten und in die-        which comprise the definition of competence oriented
sen kompetenzorientierte Lernziele zu definieren.           learning objectives.
   Um die Qualitätssicherung von Lernzieldefinitionen          To support the quality assurance of definitions of
zu unterstützen hatten wir zunächst die Absicht, ein        learning objectives, our first intention was to develop
Softwarewerkzeug zur automatisierten Qualitätsprü-          a software tool that automatically quality checks def-
fung von Lernzieldefinitionen zu realisieren. Dabei         initions of learning objectives. However, we quickly
haben wir schnell festgestellt, dass vor einer Automa-      realized that prior to an automization, a host of still
tisierung noch viele offene Fragen auf konzeptueller        open questions has to be clarified on a conceptual
Ebene zu klären sind, hinsichtlich Kriterien und Indi-      level, with regard to criteria and indicators for the
katoren für die Qualität von Lernzieldefinitionen. Mit      quality of learning objectives. This work is intended
dieser Arbeit wollen wir eine Diskussion der Erkennt-       to initiate a discussion of our findings.
nisse anstoßen, die wir bei der Untersuchung dieser            Starting from the observation that our curricula are
Fragen gewonnenen haben.                                    viewed from the different perspectives of lecturers,
   Ausgehend von der Beobachtung, dass unsere Cur-          learners, accreditation organizations and employers,
ricula aus den verschiedenen Perspektiven von Leh-          we specify quality criteria for competence oriented
renden, Lernenden, Akkreditierungsagenturen sowie           learning objectives as a first step.
Arbeitgebern betrachtet werden, formulieren wir zu-            As a second step, we systematically analyzed the
nächst Qualitätskriterien für kompetenzorientierte          descriptions of software related modules. Based on
Lernzielbeschreibungen.                                     these empirical results, we identify indicators for posi-
   Auf Basis dieser Kriterien haben wir systematisch        tive (good) and less positive (ugly to bad) definitions
Beschreibungen für Software-bezogene Module analy-          of learning objectives. Subsequently, we generalize
siert. Anhand von diesen empirischen Befunden iden-         these into more abstract criteria, name the respective
tifizieren wir Indikatoren für positive (good) und we-      underlying principle and appraise their relevance for
niger positive (ugly bis bad) Lernzielbeschreibungen.       the quality of a definition of learning objectives.
Diese abstrahieren wir anschließend zu allgemeine-             Well formulated definitions of learning objectives
ren Kriterien, benennen das jeweils zugrundeliegende        describe the intended learning outcome in a compe-
Prinzip und gewichten diese Kriterien sodann nach           tence oriented way, i. e., as a combination of content
ihrer Bedeutung für die Qualität einer Lernziedefiniti-     and action, which is expressed as an observable be-
on.                                                         haviour and in a student centered way. As well, good
   Gute Lernzieldefinitionen beschreiben das ge-            learning objectives are easy to understand, unambigu-
wünschte Lernergebnis kompetenzorientiert, d. h. als        ous and to the point.
eine Kombination aus Inhalt und Handlungskompo-                A first empirical analysis of existing module de-
nente, die in Form von beobachtbarem Verhalten in           scriptions indicates that there is still lots of room for
Studierenden-zentrierter Form formuliert ist. Sie sind      improvements in this area.
dabei in ihrer Bedeutung verständlich, eindeutig und
auf den Punkt.
   Eine erste empirische Analyse von bestehenden Mo-
dulbeschreibungen zeigt, dass diesbezüglich noch viel-
fältiges Verbesserungspotenzial vorhanden ist.


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                       112
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


1     Motivation                                                dern wir von unseren Studierenden, dass sie Fähigkei-
Spätestens seit der Bologna-Reform steht fest, dass für         ten und Fertigkeiten entwickeln, die zwar auf Fakten-
nahezu alle an europäischen Hochschulen durchge-                wissen basieren, aber in ihrer Handlungsdimension
führten Lehrveranstaltungen als Grundlage eine Mo-              weit über das reine Wiedergeben dieses Faktenwis-
dulbeschreibung zu erstellen ist. In dieser ist unter           sens hinaus gehen. Nur wenn die Studierenden die
anderem zu definieren, welche Lernergebnisse dieses             faktischen Inhalte zielgerichtet und problemlösungs-
Modul anstrebt, d. h. in den Studierenden entwickeln            orientiert einsetzen und dabei die Qualität der ver-
soll. Diese Lernergebnisse sind auf kompetenzorien-             wendeten Vorgehensweise ebenso wie der erzielten
tierte Weise zu beschreiben.                                    Ergebnisse treffend beurteilen können, sind sie auf die
                                                                Anforderungen des Arbeitsmarktes angemessen vor-
   Gemäß der Definition von Weinert (Weinert, 2001,
                                                                bereitet. Entsprechend müssen kompetenzorientierte
S. 27) verstehen wir unter Kompetenzen „die bei In-
                                                                Lernzieldefinitionen die geforderten Fähigkeiten und
dividuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren ko-
                                                                Fertigkeiten auf handlungsorientierte Weise so for-
gnitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte
                                                                mulieren, dass die unterschiedlichen Expertise-Grade
Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen mo-
                                                                darin erkennbar werden.
tivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften
und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in varia-                  Des Weiteren wurde mit dem Grundgedanken des
blen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll             Constructive Alignment (Biggs u. Tang, 2011) die
nutzen zu können“. Kompetenzen drücken also ein                 Sinnhaftigkeit kompetenzorientierter Lernzieldefini-
Handlungspotenzial eines Individuums in einer be-               tionen untermauert, sowohl auf der psychologischen
stimmten Situation aus, d. h. die Fähigkeit, bei Bedarf         als auch auf der handwerklichen Ebene. Eine klare
etwas Bestimmtes zu tun. Sie umfassen immer sowohl              Zielvorstellung zu haben ist für uns als Lehrende die
eine inhaltliche als auch eine prozessuale Komponen-            Voraussetzung dafür, passende Lehr-Lern-Methoden
te (UZH, 2008). Der Inhalt bestimmt, um was es dabei            auszuwählen und einzusetzen, die möglichst syste-
eigentlich geht, beschreibt somit den Gegenstand, auf           matisch auf das Erreichen des gesetzten Lernzieles
den sich die Kompetenz bezieht. Die Handlungskom-               hinwirken. Analog dazu ist die Prüfung so zu gestal-
ponente dagegen legt die Art der Tätigkeit fest, die auf        ten, dass sie möglichst fokussiert das Erreichen der
bzw. mit dem Inhalt durchzuführen ist, repräsentiert            Lernziele überprüft. Beides setzt ein klares Verständ-
also das Kompetenzniveau, d. h. den zu erreichenden             nis der Lernziele voraus.
Grad an Handlungsbefähigung.                                       Halten wir also fest, dass die kompetenzorientier-
                                                                te Lernzieldefinition notwendiger und sinnvoller Be-
   Auch in der Vor-Bologna-Ära wurde an deutschen
                                                                standteil einer jeden Modulbeschreibung ist, die viel-
Hochschulen das verfügbare Lehrangebot dokumen-
                                                                fältigen Nutzen stiftet. Trotz der immensen Wichtig-
tiert, ehemals in Form von gedruckten Vorlesungsver-
                                                                keit kompetenzorientierter Lernzieldefinitionen sind
zeichnissen. Ähnlich wie die heutigen Modulbeschrei-
                                                                die real existierenden Modulbeschreibungen, die man
bungen sollten auch jene Urversionen eine Vorstel-
                                                                so findet, jedoch qualitativ sehr unterschiedlich – the
lung davon vermitteln, was die angehenden Hörerin-
                                                                Good, the Bad and the Ugly.
nen und Hörer in der Vorlesung, bzw. dem Modul,
erwartet. In der Regel fokussierten diese Beschreibun-             Hier besteht also weiterhin Handlungsbedarf, denn
gen einen Fachbegriff-reichen Titel, der im Idealfall           nur qualitativ gute Lernzieldefinitionen führen auch
noch konkretisiert wurde durch eine Liste von zu be-            zu dem erhofften Nutzen.
handelnden Inhalten, jedoch meist ohne ergänzende
Handlungskomponente.                                            2 Stand der Praxis
   Um die Bologna-Vorgaben zu erfüllen mussten die-             Ein Lernziel beschreibt das am Ende eines Lernpro-
se rudimentären Inhaltsangaben der historischen Mo-             zesses erwünschte Ergebnis derart, dass nachprüfbar
dulbeschreibungen zu kompetenzorientierten Lern-                ist, ob dieses erwünschte Ergebnis auch tatsächlich
zieldefinitionen ausgebaut werden. Dieser Prozess               erreicht wurde (Terhart, 2005, S. 111f). Lernziele be-
war mit diversen Stolpersteinen unterschiedlicher Art           schreiben also möglichst exakt die angestrebten Lern-
durchsetzt, rangierend von psychologischen („Wozu               ergebnisse (Arnold u. a., 1999, S. 79).
soll DAS denn gut sein?“) bis hin zu handwerklichen                Darüber, ob ein definiertes Lernziel ein Versprechen
(„Kompetenz ist halt, wenn ich den Inhalt kann, das ist         darstellt oder nicht, herrscht in der Praxis eine gewis-
doch klar!“). Die ersten Ergebnisse dieser Bemühun-             se Uneinigkeit. Häufig sind Lernziele so formuliert, als
gen wirkten gelegentlich eher wie das Resultat einer            würde keinerlei Zweifel daran bestehen, dass sie auch
ungeliebten, aber verpflichtenden Fingerübung, blie-            erreicht werden, wie beispielsweise „Sie als Teilneh-
ben dabei in ihrem Nutzen jedoch wenig erhellend.               mende durchdringen das Prüfungsrecht aus Sicht des
   Mittlerweile hat sich die Erkenntnis etabliert, dass         Prüfers und der Studierenden. Sie wenden es in der
in Zeiten der universellen Verfügbarkeit von Fakten-            Prüfungssituation sicher an“ (DiZ, 2018).
wissen über das Internet der Erwerb dieses Faktenwis-              De facto machen jedoch die meisten Lehrenden
sens für sich alleine als Lernziel einer akademischen           und auch viele Lernende früher oder später die Er-
Ausbildung keinesfalls ausreichend ist. Vielmehr for-           fahrung, dass eben nicht alle Teilnehmenden auch


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           113
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


die gewünschten Ziele in vollem Umfang erreichen.               dert wird ein Nachweis für die kontinuierliche Über-
Entsprechend sind in der Praxis die angestrebten Lern-          prüfung und Weiterentwicklung der Qualifikations-
ziele also nicht zwangsweise deckungsgleich mit den             ziele. Des Weiteren hinterfragen die Akkreditierungs-
tatsächlich erreichten Lernergebnissen (Bischoff u. a.,         agenturen, inwieweit das jeweilige Curriculum dazu
2017). In einer Handreichung der HRK zur Formu-                 geeignet erscheint, die definierten Qualifikationsziele
lierung von Lernzielen schlägt (Gröblinghoff, 2013)             auch tatsächlich zu erreichen.
daher vor, der Zielformulierung gedanklich das Präfix              Einzelne Fragmente in den Handreichungen der Ak-
„Bei Abschluss des Lernprozesses wird der erfolgreiche          kreditierungsagenturen weisen darauf hin, dass auch
Student in der Lage sein, ...“ voranzustellen.                  hier nach wie vor eine gewisse Dozierenden-zentrierte
   Lernziele beschreiben das Handlungspotenzial, das            Sichtweise besteht, die impliziert, dass Kompetenzen
Studierende durch die erfolgreiche Teilnahme an einer           von den Lehrenden vermittelt werden können und
Lehrveranstaltung entwickeln (sollen). Dieses Hand-             nicht von den Lernenden selbst entwickelt werden
lungspotenzial wird durch Verben ausgedrückt (Biggs             müssen. Typische Negativbeispiele sind Formulierun-
u. Tang, 2011, Kap. 7), die unterschiedliche Exper-             gen wie „Welche Qualifikationsziele werden vermit-
tisegrade differenzieren. Üblicherweise orientieren             telt?“ (ACQUIN, 2014) bzw. „Die Studierenden wer-
sich die Definitionen kompetenzorientierter Lernzie-            den in die Lage versetzt...“ (AQAS, 2016), welche den
le dabei an etablierten Lernzieltaxonomien aus der              Eindruck erwecken, als könnten Studierende quasi
Literatur. Weit verbreitet ist die sechsstufige Taxono-         von außen befähigt werden.
mie von Bloom (Bloom u. a., 1956), die mittlerweile
häufig in der Überarbeitung von Anderson und Krath-             3 Ziel
wohl verwendet wird (Anderson u. a., 2001). Diese               Wie bereits dargelegt betrachten wir Modulbeschrei-
unterscheidet die kognitiven Ebenen Erinnern, Verste-           bungen mit kompetenzorientierten Lernzieldefinitio-
hen, Anwenden, Analysieren, Evaluieren und Kreieren.            nen als eine wesentliche Informationsquelle, die ins-
Neben diesen sechsstufigen Taxonomien sind auch                 besondere für Studierende und Lehrende, aber auch
dreistufige Modelle in Gebrauch. Beispielsweise dif-            für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie für Ak-
ferenzieren (Schneider, 2002; Hauer, 2011) die drei             kreditierungsagenturen von zentraler Bedeutung sind.
Ebenen Reproduktion, Anwendung und Übertragung,                 Entsprechend sehen wir speziell die Lernzieldefinitio-
was (Metzger u. Nüesch, 2004; UZH, 2008) zu Wie-                nen als zentrales Instrument für die Gestaltung unsere
dergeben, Wissen und Anwenden sowie Probleme bear-              Lehre sowie für die systematische Reflexion über die-
beiten ausgestalten. Um die Überprüfbarkeit des Errei-          se. Wir wollen also weg vom rein pflichterfüllenden,
chens der Lernziele zu gewährleisten, wird empfohlen,           schematischen Definieren und statt dessen hin zu sinn-
ausschließlich solche Verben zu verwenden, die eine             vollem, Klarheit stiftenden Inhalt.
beobachtbare Handlung beschreiben (Kennedy, 2008;                  Unser initiales Ansinnen war, ein Softwarewerkzeug
Hollender, 2010).                                               zur automatisierten Qualitätsprüfung von Modulbe-
   Viele Hochschulen stellen Leitfäden für die Erstel-          schreibungen zu realisieren, das bei der Erstellung
lung von Modulbeschreibungen bereit. Diese legen                bzw. Weiterentwicklung von Modulbeschreibungen
in der Regel fest, welches Stufenmodell den Lernziel-           deren Qualitätssicherung unterstützt, analog zu ei-
definitionen zugrunde liegen soll und welche Verben             ner Unit Test Stage. Nach ersten Experimenten mit
jeweils für die Formulierung von Lernzielen auf den             Systemen zur Sprachanalyse oder Ähnlichem wurde
verschiedenen kognitiven Taxonomiestufen genutzt                schnell sichtbar, dass vor der automatisierten Quali-
werden sollen (FH Furtwangen, 2013; Uni Würzburg,               tätsprüfung zunächst eine Fülle noch offener Fragen
2013; Cursio u. Jahn, 2015; TUM, 2016; Bischoff u. a.,          auf konzeptueller Ebene zu klären ist, um Qualitäts-
2017). Teilweise enthalten diese Leitfäden auch de-             kriterien einerseits und typische Fehlermuster ande-
tailliert begründete Negativbeispiele. Einige dieser            rerseits zu konkretisieren.
Leitfäden wirken ebenso fundiert wie pragmatisch                   Dafür sind zunächst die Personengruppen zu identi-
auf den Punkt gebracht, bieten also den Modulver-               fizieren, welche die Lernzieldefinitionen primär nut-
antwortlichen eine sehr gute Ausgangsbasis. Dennoch             zen, und deren spezifische Anforderungen an die Lern-
ist die Existenz eines hervorragenden Leitfadens zur            zieldefinitionen zu klären. Aus diesen Anforderun-
Erstellung von kompetenzorientierten Modulbeschrei-             gen ergeben sich Qualitätskriterien, die eine konkrete
bungen an einer Institution kein Garant dafür, dass             Lernzieldefinition erfüllen muss, damit sie diesen An-
die an dieser Institution existierenden Modulbeschrei-          forderungen gerecht wird. Darauf aufbauend lassen
bungen auch tatsächlich alle diese wohl durchdachten            sich Indikatoren entwickeln, die darauf hinweisen, ob
Vorgaben erfüllen.                                              und ggf. inwieweit diese Qualitätskriterien erfüllt oder
   Akkreditierungsagenturen verlangen in ihren Richt-           verletzt sind. D. h. es ist zu klären, was genau eine
linien üblicherweise die Beschreibung von Inhalten              Lernzieldefinition good, bad oder ugly macht.
und Qualifikationszielen, ohne dabei jedoch nähere                 Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zu Qualitäts-
Vorgaben zu deren Formulierung bzw. Detailgrad fest-            kriterien und -indikatoren für kompetenzorientierte
zulegen, siehe z. B. (ACQUIN, 2014). Ebenfalls gefor-           Lernzieldefinitionen teilen wir in dieser Arbeit, um


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           114
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                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


sie für andere nutzbar zu machen – auch jenseits der                  Ebenfalls hochrelevant sind kompetenzorientierte
Automatisierung. Das Verständnis dieser Aspekte ist                   Lernzieldefinitionen, um bei der Gestaltung ei-
die Grundlage für eine systematische Qualitätssiche-                  nes Curriculums die Stringenz des Aufbaus eines
rung von Modulbeschreibungen. Diese ist aufgrund                      Studienganges sicherzustellen. Dabei muss insbe-
der hohen Stückzahl von Modulen in einem Studien-                     sondere eine aus Sicht des iterativ-inkrementellen
gang typischerweise ein sehr aufwändiges Unterfan-                    Kompetenzerwerbs sinnhafte Reihenfolge der Mo-
gen – aber dennoch erforderlich, nicht nur kurz vor                   dule gewährleistet sein, welche einen sukzessiven
der (Re-)Akkreditierung. Je klarer die Vorstellung dar-               Kompetenzzuwachs choreographiert und gleich-
über ist, was eine gute Lernzieldefinition ausmacht,                  zeitig Lücken und Redundanzen vermeidet.
umso schneller und treffsicherer geht die Qualitätssi-
cherung von der Hand. Mit dieser Arbeit leisten wir             •     Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nutzen die kom-
somit einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität von                 petenzorientierten Lernzieldefinitionen zuneh-
kompetenzorientierten Lernzieldefinitionen.                           mend, um diese mit dem von ihnen benötigten
   Fernziel wäre dann die darauf basierende Entwick-                  Kompetenzprofil abzugleichen. Angesichts der Fül-
lung von Templates mit Best Practices und die Ausar-                  le der heute verfügbaren Studienangebote einer-
beitung von Leitfäden zur Definition kompetenzori-                    seits und der Diversität von Aufgabenstellungen
entierter Lernziele, was jedoch den Rahmen dieser                     auf dem Arbeitsmarkt andererseits ist gerade in
Arbeit sprengen würde.                                                der IT-Branche die Suche nach einem „Informa-
                                                                      tiker (m/w/d)“ zunehmend unüblich. Statt des-
4     Anforderungen an                                                sen geht der Trend dahin, Kompetenzprofile von
                                                                      Studienverläufen mit Anforderungsprofilen von
      kompetenzorientierte                                            Job-Beschreibungen abzugleichen und so den Aus-
      Lernzielbeschreibungen                                          wahlprozess explizit fähigkeitsorientiert zu gestal-
Die in den Modulbeschreibungen dokumentierten                         ten.
Lernzieldefinitionen sind für verschiedene Personen-
gruppen von Bedeutung:                                          •     Nicht zuletzt blicken die Akkreditierungsagentu-
                                                                      ren im Rahmen der Qualitätssicherung von Stu-
•    Aus Sicht der Studierenden definiert die Modulbe-                diengängen ebenfalls auf die Lernzieldefinitionen.
     schreibung die Prüfungsanforderungen und bie-                    Sie evaluieren auf dieser Basis sowohl die Strin-
     tet damit eine wichtige Orientierungshilfe für die               genz des Aufbaus des Studienganges als auch die
     Gestaltung der studentischen Selbstlernzeit. Im                  Bedarfsgerechtigkeit der damit zu erlangenden
     Hinblick auf eine Mobilitätsentscheidung hilft sie               Kompetenzen mit Blick auf die Erfordernisse von
     bei der Auswahl von äquivalenten und damit an-                   Gesellschaft und Arbeitsmarkt.
     erkennungsfähigen Angeboten im Ausland. Und
                                                                      Gleichzeitig stellen sie sicher, dass die oben ge-
     nicht zuletzt vermittelt eine handlungsorientier-
                                                                      nannten Bedürfnisse der jeweiligen Interessen-
     te Beschreibung der Lernziele einen Einblick in
                                                                      gruppen durch die verfügbaren Lernzieldefinitio-
     das zu erwartende Tätigkeitsfeld des angestrebten
                                                                      nen auf angemessene Weise erfüllt werden.
     Berufsbildes und dient damit als Entscheidungs-
     grundlage für eine fundierte Auswahl des „richti-            Jede dieser Personengruppen blickt aus ihrer in-
     gen“ Studiengangs.                                         dividuellen Perspektive auf die Lernzieldefinitionen.
                                                                Daraus ergeben sich entsprechend unterschiedliche
•    Für die Lehrenden ist die kompetenzorientierte             Ausprägungen von Anforderungen.
     Lernzieldefinition elementares Handwerkszeug                 Gemäß der heute immer noch weit verbreitet ge-
     bei der Ausgestaltung einer Veranstaltung, in-             nutzten Definition von (Mager, 1972, S. 19) ist ein
     klusive des Leistungsnachweises, im Sinne des              Lernziel „eine zweckmäßige Zielbeschreibung (. . . ),
     Constructive Alignment. Darüber hinaus bietet              mit der es gelingt, die Unterrichtsabsichten dem Leser
     der Erstellungsprozess einer kompetenzorientier-           mitzuteilen. Eine gute Zielbeschreibung schließt dar-
     ten Lernzieldefinition umfassendes Potenzial zur           über hinaus eine möglichst große Anzahl möglicher
     Selbstreflexion: Was lehre ich hier eigentlich? Und        Missdeutungen aus“.
     warum? Wofür ist das später wichtig?                         Aus dieser Definition heraus ergeben sich unmittel-
     Auch Lehrenden, die neu in ein Modul einstei-              bare Hinweise auf Qualitätskriterien. Zunächst soll
     gen, dient eine kompetenzorientierte Lernzielde-           die Zielbeschreibung „zweckmäßig“ sein, also einer-
     finition als Orientierung bei der eigenen Ausge-           seits die benötigten Informationen bereit stellen, oh-
     staltung der Veranstaltung und der zugehörigen             ne andererseits unnötigen Aufwand beim Erstellen
     Prüfungen. Vorsitzende von Prüfungskommissio-              bzw. Verarbeiten zu generieren. Des Weiteren teilt die
     nen wiederum nutzen die Lernzieldefinition als             Lernzieldefinition das Ziel bzw. die Unterrichtsabsicht
     Entscheidungsgrundlage für die Anerkennung von             mit. Sie fokussiert also das zu erreichende Ergebnis
     Vorerfahrungen bzw. andernorts erbrachten Stu-             und nicht den Weg dahin, also nicht die Schritte des
     dienleistungen.                                            Lernprozesses. Darüber hinaus schließt eine gute Lern-


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           115
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


zieldefinition Missdeutungen aus. Sie ist also inhaltlich       stoß gegen ein Positiv-Kriterium die Lernzieldefinition
eindeutig sowie verständlich formuliert.                        auf semantische oder auf syntaktische Weise hässlich
   Daraus leiten wir die folgenden Qualitätskriterien           wird. Als semantisch hässlich betrachten wir die Ver-
ab:                                                             letzung von Kriterien, welche die Eindeutigkeit (also
• Effizient / auf den Punkt                                     die Sicherheit vor Missdeutung) fokussieren bzw. die
• Ergebnisorientiert (nicht prozessorientiert)                  Ergebnisorientierung der Lernzieldefinition gewähr-
• Eindeutig                                                     leisten. Diese Kriterien sehen wir als besonders rele-
• Verständlich                                                  vant an. Wird in einer konkreten Lernzieldefinition
   Dabei ist zu beachten, dass Verständlichkeit indivi-         eines oder mehrere dieser Kriterien verletzt, fällt diese
duell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Ins-              Lernzieldefinition in die Äquivalenzklasse the Bad.
besondere haben Studierende bzw. Studieninteressier-               Im Gegensatz dazu klassifizieren wir die Verletzung
te, die noch über wenig bis gar kein Domänenwissen              von Kriterien, welche primär das Qualitätskriterium
verfügen, hier völlig andere Bedarfe und eine andere            Effizienz adressieren, als syntaktisch hässlich. Syntak-
Wahrnehmung als Personen, die in dieser Domäne als              tisch hässliche Lernzieldefinitionen sind zwar in ihrer
Experten gelten.                                                inhaltlichen Aussage prinzipiell klar definiert, aber so
                                                                ungünstig in Sprache verpackt, dass diese inhaltliche
5     Vorgehensweise                                            Aussagekraft nur mit entsprechender Mühe (und in
Basierend auf diesem Grundverständnis der Anforde-              der Folge mit einer gewissen „Unfallgefahr“) erkenn-
rungen der verschiedenen Personengruppen an Lern-               bar ist. Derartige Lernzieldefinitionen sind Repräsen-
zieldefinitionen sowie der abgeleiteten Qualitätskrite-         tanten von the Ugly.
rien sind im nächsten Schritt Indikatoren zu identifi-             Am Übergang zwischen the Bad and the Ugly liegen
zieren, die darauf hinweisen, ob eine konkrete Lern-            Lernzieldefinitionen, die gegen das Qualitätskriteri-
zieldefinition im Sinne dieser Anforderungen und Qua-           um Verständlichkeit verstoßen. Wenn eine bestimmte
litätskriterien good, bad oder ugly ist.                        Person eine Lernzieldefinition nicht versteht, ist das
                                                                aus Sicht dieser Person ähnlich schlimm, als wenn die
5.1     Prozess                                                 Lernzieldefinition semantisch uneindeutig ist – auch
Zentraler Bestandteil einer kompetenzorientierten               wenn anderen Personen die Bedeutung dieser Lernziel-
Lernzieldefinition ist neben der Inhaltskomponen-               definition klar ist. Dieses Kriterium ist insbesondere
te auch das intendierte Handlungspotenzial. Dieses              mit Blick auf die Personengruppe der Studierenden
wird in der Regel ausgedrückt über Verben. In un-               bzw. Studieninteressierten von großer Bedeutung. Die-
serem ersten Ansatz der Analyse von Lernzieldefini-             se sind in der Regel zu dem Zeitpunkt, zu dem sie
tionen haben wir daher diese Verben automatisiert               sich mit einer bestimmten Modulbeschreibung aus-
aus den ersten von uns gesammelten Lernzieldefinitio-           einander setzen, mit den in diesem Modul adressier-
nen extrahiert mit Hilfe des Stanford Part-of-Speech-           ten Inhalten noch nicht vertraut, da diese im Verlauf
Tagger (Toutanova u. a., 2003), welcher in der Web-             des Moduls ja erst gelernt werden sollen. Um die
seite wortarten.info für die Deutsche Sprache inte-             Verständlichkeit einer Lernzieldefinition sicherzustel-
griert ist. Diese automatisierte Analyse hat zwar zu            len müssen bei der Erstellung die unterschiedlichen
ersten empirisch begründeten Erkenntnissen geführt,             Expertise-Ebenen und fachlichen Hintergründe der
aber schnell klar gemacht, dass ergänzend zu den                verschiedenen Zielgruppen entsprechend berücksich-
Verben noch weitere Indikatoren zu betrachten sind.             tig werden.
   Um diese Indikatoren zu identifizieren haben wir
eine Vielzahl von Modulbeschreibungen gesammelt,                5.2      Datenbasis
deren Lernzieldefinitionen analysiert und diese dann            Als Databasis für unsere Analysen haben wir von 39
als good oder bad im Sinne der oben genannten Qua-              deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaf-
litätskriterien klassifiziert. Dabei haben wir für kon-         ten sowie von fünf deutschen Universitäten Modulbe-
krete Beispiele herauspräpariert, was genau an diesen           schreibungen gesammelt, aus dem fachlichen Umfeld
Lernzieldefinitionen jeweils gut oder schlecht ist. Die         von Softwareentwicklung bzw. Software Engineering
so auf der konkreten Ebene identifizierten Indikatoren          in Informatik-nahen Studiengängen. Betrachtet wur-
haben wir anschließend hochabstrahiert zu Kriterien             den dabei diejenigen Hochschulen für angewandte
und das jeweils zugrunde liegende Prinzip benannt,              Wissenschaften bzw. Universitäten, die in den Ranglis-
sowohl für positive als auch für negative Beispiele.            ten des Hochschulrankings der Wirtschaftswoche von
   Abschließend haben wir diese abstrahierten Krite-            2018 sowie dem CHE-Ranking auf den oberen Plätzen
rien nach ihrer Relevanz gewichtet bzw. sortiert. Ins-          aufgelistet sind, denen also eine hohe Qualität in der
besondere für die Negativ-Kriterien ergab sich daraus           Lehre attestiert wurde. Ebenfalls betrachtet wurden
eine Abstufung zwischen the Bad und the Ugly (siehe             alle Hochschulen aus dem UAS7-Verbund, die sich
Abbildung 1).                                                   selbst als „dem höchsten Qualitätsstandard in [der]
   Bei dieser Gewichtung der abstrahierten Kriterien            Lehre [...] verpflichtet“ (www.uas7.de) sehen. Ergän-
unterscheiden wir insbesondere, ob bei einem Ver-               zend wurden die Hochschulen und Universitäten in


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           116
                                                             Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                              Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München




                               Abbildung 1: Verletzung von Qualitätskriterien und deren Folgen


unserer unmittelbaren geographischen Nachbarschaft                     aus unterscheiden. Entsprechend vermuten wir
mit betrachtet.                                                        eine Korrelation zwischen der jeweiligen Akkredi-
   Im nächsten Schritt wurden an den so ausgewähl-                     tierungsagentur und der Form sowie ggf. Qualität
ten Institutionen die Informatik-nahen Studiengän-                     der Lernzieldefinitionen in den Modulbeschrei-
ge im Bachelor-Bereich identifiziert, mit Fokus auf                    bungen.
„Informatik“, „Allgemeine Informatik“, „Angewandte
Informatik“ und „Praktische Informatik“. Innerhalb               •     Lernzieldefinitionen, Inhalte und Lehrformen
dieser Studiengänge konzentrierten wir uns dann auf                    Diese Daten lagen im eigentlichen Fokus unserer
all diejenigen Module, die „Softwareentwicklung“ und                   Untersuchung. Um bei unserer Analyse eine ent-
„Software Engineering“ adressieren, also auch „(Ob-                    sprechende Präzision zu gewährleisten und Miss-
jektorientierte) Programmierung“, „Softwaretechnik“,                   deutungen zu vermeiden wurde explizit dokumen-
„Programmiermethodik“, „Techniken der Programm-                        tiert, wie die einzelnen Institutionen innerhalb ih-
entwicklung“ sowie Modulen zu konkreten Program-                       rer Modulbeschreibungen die jeweiligen Rubriken
miersprachen. Ebenfalls berücksichtigt wurden Mo-                      für Lehr-Lernziele, Inhalte und Lehrform genau
dule wie „Projekt“ bzw. „Projektarbeit“, wenn diese                    bezeichnen und inwieweit diese Rubriken syntak-
erkennbaren Bezug zu Softwareentwicklung bzw. Soft-                    tisch voneinander abgegrenzt sind.
ware Engineering aufwiesen.
   Insgesamt wurden auf diese Weise rund 250 Mo-                 6 The Good
dulbeschreibungen von Hochschulen für angewandte
                                                                 Abbildung 2 vermittelt eine sortierte Übersicht über
Wissenschaften sowie rund 25 Modulbeschreibungen
                                                                 die Kriterien für gute bzw. schlechte Lernzieldefinitio-
von Universitäten ausgewählt. Für jedes dieser Modu-
                                                                 nen, also für the Good, the Bad and the Ugly. Zunächst
le wurden die folgenden Daten gesammelt:
                                                                 betrachten wir die positiven Beispiele und damit die-
•    Organisatorische Rahmendaten                                jenigen Kriterien, deren Erfüllung eine Lernzieldefini-
     Betrachtet wurden dabei grundlegende Informa-               tion als eine Instanz von the Good qualifizieren.
     tionen zur organisatorischen Einbettung des Mo-             Inhalt und Handlungskomponente
     duls, wie beispielsweise Hochschule, Studiengang,           Jede gute Lernzieldefinition kombiniert einen Inhalt
     Lehrveranstaltung, Modul, Fakultät/Fachbereich,             mit einer Handlungskomponente. Diese beschreibt,
     URL, ECTS, SWS, Arbeitsaufwand und Prüfungs-                welche Art von Tätigkeit auf bzw. mit diesem Inhalt
     form. Obwohl diese Daten selbst nicht direkt im             durchzuführen ist. In der Regel wird diese Handlungs-
     Mittelpunkt unserer Untersuchung standen waren              komponente über ein Verb ausgedrückt.
     sie hilfreich, um eine grundlegende Vorstellung                Ein Beispiel für eine Lernzieldefinition, die Inhalt
     der jeweiligen Module zu entwickeln und sie in              und Handlungskomponente kombiniert, wäre „Die
     ihren fachlichen und organisatorischen Kontext              Studierenden (...) können einfache Funktionalitäten
     einzuordnen.                                                in Klassen kapseln, Objekte erzeugen und Methoden
•    Akkreditierungsdaten                                        aufrufen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, korrek-
     Hier wurde erfasst, ob der Studiengang, in dem              ten, lesbaren und wartbaren Code zu erzeugen“ (HS
     das Modul verortet ist, bereits akkreditiert wur-           Fulda, 2018).
     de und falls ja, wann und von welcher Akkredi-              Studierendenzentrierung
     tierungsagentur die Akkreditierung erteilt wur-             Lernziele beschreiben das Handlungspotenzial, das
     de. Diese Daten sind für unsere Untersuchung                Studierende durch die erfolgreiche Teilnahme an ei-
     insofern relevant, als Modulbeschreibungen in der           ner Lehrveranstaltung entwickeln (sollen). Die mit
     Regel im Rahmen von Akkreditierungsverfahren                diesem Handlungspotenzial verbundenen Kompeten-
     qualitätsgesichert werden. Des Weiteren zeigt die           zen werden dabei nicht von außen in die Studieren-
     Selbsterfahrung, dass unterschiedliche Akkreditie-          den „eingefüllt“, sondern aktiv von den Studierenden
     rungsagenturen sich in ihren Vorgaben und Prä-              erworben. Die in der Lernzieldefinition verwendeten
     ferenzen hinsichtlich kompetenzorientierter Lern-           Verben entsprechen dieser Sichtweise, beschreiben
     zieldefinitionen in Modulbeschreibungen durch-              also das von den Studierenden zu erlernende Ver-


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                            117
                                                                          Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                                           Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München



                                                                                      Inhalt und Handlungskomponente
                                                                                           Studierendenzentrierung
                                                                                     Beobachtbares Verhalten
                                                                 Klare Zuordnung zu Kompetenzebenen
                                                                                                                         😃
                                                                    Spezifikation der Klassifikatoren         good
                                                                 Zielgruppengerechte Sprache
                                                             Zielgerichtete Formulierung


                                                                 ugly 😖
                                                                                        Phrasen
                                                                                  Nominalstil
                                                                             Sinnfreie Füllverben
                                                                       Syntaktisch komplexe Formulierungen
                                 bad                               Unterspezifikation von Klassifikatoren
                     😦                                        Semantisch falsche Verwendung von Verben
                                                         Uneindeutige Kompetenzebene
                                                    Nicht-beobachtbares Verhalten
                                               Prozessorientierung
                                          Dozierendenzentrierung
                                     Fehlende Handlungskomponente
                                 Vermischung von Inhalt und Lernzielen




         Abbildung 2: Kriterien für die Bewertung von Lernzieldefinitionen – von bad über ugly nach good


halten, wie im obigen Beispiel der HS Fulda. (Eine                             ein wohldefinierte Taxonomie von Kompetenzebenen
Dozierenden-zentrierte Formulierung würde dagegen                              zugrunde, wie beispielsweise (Bloom u. a., 1956), (An-
beschreiben, was die Lehrperson „vermitteln“ will, al-                         derson u. a., 2001), (Schneider, 2002), (Metzger u.
so das Lehrziel der Lehrperson und nicht das Lernziel                          Nüesch, 2004) oder (Hauer, 2011).
der Studierenden.)                                                                Einige Hochschulen legen in ihren Leitfäden zur
Ergebnisorientierung                                                           Formulierung von Modulbeschreibungen fest, welche
Ein Lernziel definiert, welche Fähigkeiten die Studie-                         Taxonomie für Kompetenzebenen verwendet werden
renden im Laufe des Lernprozesses entwickelt haben                             soll. Teilweise werden auch die zu nutzenden Verben
sollen, also die als Ergebnis gewünschten Kompeten-                            vorgegeben. Zu beachten ist, dass die gleichen Ver-
zen, wie im obigen Beispiel der HS Fulda. Sie be-                              ben bei verschiedenen Taxonomien mit unterschiedli-
schreiben dagegen nicht die einzelnen Schritte, die im                         chen Kompetenzebenen korrespondieren. Beispiels-
Zuge des Lernprozesses zu durchlaufen sind, um diese                           weise liegt Beurteilen in der sechsstufigen Taxono-
Kompetenzen aufzubauen.                                                        mie von (Bloom u. a., 1956) auf Ebene 6: Evaluieren,
Beobachtbares Verhalten                                                        während in der ebenfalls sechsstufigen Überarbeitung
                                                                               von (Anderson u. a., 2001) Evaluieren auf Ebene 5
Gemäß der aktuell in Deutschland gängigen Lehr-
                                                                               liegt. Im dreistufigen Modell von (Metzger u. Nüesch,
Lernpraxis muss spätestens am Ende einer Modul-
                                                                               2004) wiederum korrespondiert Beurteilen mit der
Durchführung überprüft werden, inwieweit die einzel-
                                                                               dritten Ebene Probleme bearbeiten.
nen Studierenden die Lernziele erreicht haben. Damit
klar wird, wann ein Lernziel als erreicht gilt, ist die                           Der erste Satz der nachfolgenden Lernzieldefinition
Handlungskomponente in Form von beobachtbarem                                  „Die Studierenden kennen weitergehende Konzepte
Verhalten zu beschreiben.                                                      der nebenläufigen und verteilten Programmierung.
  Die Lernzieldefinition „Nach erfolgreicher Beendi-                           Sie können beurteilen, wann und wie ein Algorithmus
gung der Veranstaltung sind die Studierenden in der                            sich erfolgreich parallelisieren lässt (...)“ (FH Münster,
Lage, verschiedene Vorgehensmodelle mit ihren Stär-                            2018) adressiert beispielsweise die Kompetenzebene
ken und Schwächen zu beschreiben“ (HS Kempten,                                 1: Erinnern nach der Lernzieltaxonomie von (Ander-
2018) der Hochschule Kempten definiert, welches be-                            son u. a., 2001), während der zweite Satz auf der
obachtbare Verhalten die Studierenden zeigen müssen,                           Kompetenzebene 5: Evaluieren angesiedelt ist.
damit das Lernziel als erreicht gilt. Dadurch wird das                         Spezifikation der Klassifikatoren
Erreichen des Lernziels überprüfbar.                                           Insbesondere auf den höheren Kompetenzebenen im
Klare Zuordnung zu Kompetenzebenen                                             Sinne der oben genannten Taxonomien finden sich
Die Handlungskomponente eines Lernziels legt die Art                           immer wieder Formulierungen wie „an einfachen Auf-
der Tätigkeit fest, die auf bzw. mit dem Inhalt durch-                         gabenstellungen bzw. Beispielen“. Die Erfahrung zeigt,
zuführen ist. Sie repräsentiert also das Kompetenzni-                          dass es hochgradig von der bereits vorhandenen Ex-
veau, d. h. den zu erreichenden Grad an handlungsbe-                           pertise abhängt, ob eine Person eine Aufgabenstellung
fähigender Expertise. Guten Lernzieldefinitionen liegt                         bzw. ein Beispiel als „einfach“ empfindet oder nicht.


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                                         118
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München



        Tabelle 1: Korrespondierende Paare von Kriterien für good vs. bad / ugly und deren Relevanz
 Relevanz The Good                                  The Ugly and the Bad                          Relevanz
  ++++ Inhalt und Handlungskomponente               Vermischung von Inhalt und Lernzielen         ––––
                                                    Fehlende Handlungskomponente                  ––––
    +++ Studierendenzentrierung                     Dozierendenzentrierung                        –––
    +++ Beobachtbares Verhalten                     Prozessorientierung                           –––
                                                    Nicht-beobachtbares Verhalten                 –––
      ++ Klare Zuordnung zu Kompetenzebenen Uneindeutige Kompetenzebene                           ––
                                                    Semantisch falsche Verwendung von Verben – –
      ++ Spezifikation der Klassifikatoren          Unterspezifikation von Klassifikatoren        ––
      ++ Zielgruppengerechte Sprache                Syntaktisch komplexe Formulierungen           ––
       + Zielgerichtete Formulierung                Sinnfreie Füllverben                          –
                                                    Nominalstil                                   –
                                                    Phrasen                                       –


Um die Lernzieldefinition eindeutig zu gestalten und            katoren das schnell und klar erkennbar ist. Wir stellen
Missdeutungen möglichst auszuschließen ist die Be-              dabei eine Menge von Mustern (Anti-Patterns) zusam-
deutung derartiger Klassifikatoren klar zu beschrei-            men, die wir aus den Formulierungen der untersuch-
ben.                                                            ten Modulbeschreibungen heraus abstrahiert haben
   Ein Beispiel für eine Lernzieldefinition mit klar spe-       und die wir als ungünstig für die Definition kompeten-
zifiziertem Klassifikator wäre: „Die Studierenden ent-          zorientierter Lernziele betrachten. Diese Formulierun-
wickeln für ein einfaches Problem aus einer gegebe-             gen müssen nicht per se immer negativ sein. Es lohnt
nen Anforderungsspezifikation heraus einen Entwurf,             sich jedoch, in jedem Einzelfall nachzudenken, ob ihre
der sowohl die Gesamtstruktur der Lösung als auch               Verwendung für den Zweck der kompetenzorientier-
die einzelnen Algorithmen vorgibt. (...) Ein „einfaches         ten Lernzieldefinition zielführend ist – im Sinne des
Problem“ ist dabei eine Aufgabenstellung, die mit max.          Kapitels „Giftschrank der Wörter“ aus (Rechenberg,
10 Klassen objektorientiert zu lösen ist“ (HS München,          2006).
2018).                                                            Anders als bei den positiven Beispielen aus Ab-
Zielgruppengerechte Sprache                                     schnitt 6 geben wir zu den Negativbeispielen keine
Damit die Zielgruppe eine Lernzieldefinition korrekt            Quellen an, denn wir wollen mit unserer Arbeit kein
interpretieren kann ist es wichtig, diese in eine Spra-         Fingerpointing schüren, sondern zu Reflexion anre-
che zu kleiden, die für die Zielgruppe auch verständ-           gen. Aus dem gleichen Grund haben wir darauf ge-
lich ist. Mit Blick auf die Studierenden ist hier beson-        achtet, als Beispiele jeweils so kurze Fragmente aus
ders wichtig, dass Fachbegriffe nur moderat verwen-             den zugrunde liegenden Lernzieldefinitionen heraus-
det und deren Bedeutung ggf. knapp erläutert wird.              zuschneiden, dass diese nicht mehr eindeutig durch
Ebenfalls hilfreich ist es, Sätze kurz zu halten und            eine einfache Internet-Suche zu identifizieren sind. In
möglichst einfache Formulierungen zu verwenden.                 seltenen Fällen haben wir den vorgefundenen Wort-
Zielgerichtete Formulierung                                     laut auch marginal abgewandelt, damit eine Suche
                                                                ins Leere läuft.
Eine Lernzieldefinition empfinden wir dann als ziel-
gerichtet, wenn die erforderlichen Informationen so                Zu beachten ist ferner, dass die Zuordnung einer
ausführlich wie nötig, aber so knapp wie möglich dar-           Formulierung zu einem Kriterium nicht immer ein-
gestellt werden. Die erforderliche Information muss             deutig ist; d. h., manche Formulierungen qualifizieren
also vollständig und angemessen detailliert sein, ohne          sich für mehrere Arten von Hässlichkeit. Ergänzend
dabei unnötig breit getreten oder mit Phrasen aufge-            zur sortierten Übersicht über die Kriterien für gute
bauscht zu werden. Zu beachten ist, dass das Empfin-            bzw. schlechte Lernzieldefinitionen in Abbildung 2
den, welcher Umfang bzw. Detaillierungsgrad ange-               stellt Tabelle 1 diese Kriterien einander gegenüber, als
messen ist, ein Stück weit Geschmackssache ist.                 jeweils korrespondierende Paare für die positive bzw.
                                                                negative Ausprägung des gleichen Anliegens.
7     What makes the Bad bad and the
      Ugly ugly?                                                7.1      Semantisch hässlich – the Bad
Nach diesen positiven Beispielen widmen wir uns im              Wir beginnen die Diskussion des Verbesserungspoten-
Folgenden der Analyse von negativen Beispielen. Wir             zials für Lernzieldefinitionen mit denjenigen Kriterien,
untersuchen also, welche Kriterien dazu führen, dass            die besonders gravierend sind, d. h. in besonderem
eine Lernzieldefinition semantisch oder syntaktisch             Maße dazu beitragen, dass eine Lernzieldefinition zu
hässlich, also bad oder ugly ist, und an welchen Indi-          the Bad zählt.


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           119
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


Vermischung von Inhalt und Lernzielen                           Fehlende Handlungskomponente
Ein kompetenzorientiertes Lernziel kombiniert jeweils           Jedes kompetenzorientierte Lernziel beinhaltet eine
einen Inhalt mit einer Handlungskomponente. Es                  Handlungskomponente. Diese wird über ein Verb aus-
drückt also ein Handlungspotenzial aus, das die ler-            gedrückt, wie beispielsweise „beurteilen“ oder „er-
nende Person nach erfolgreichem Lernprozess auf bzw.            stellen“ – oder zumindest die Nominalisierung von
mit dem Inhalt durchführen können soll.                         Verben, wie beispielsweise „Kenntnis“ oder „Anwen-
                                                                dung“.
   Die Struktur der meisten untersuchten Modulbe-
schreibungen weist definierte, voneinander getrennte               Zu beobachten ist, dass einige Lernzieldefinitionen
Rubriken für Inhalte und für Lernziele aus. Ideal wäre          keine kompetenzbeschreibende Handlungskomponen-
es, wenn die Rubrik „Inhalt“ einen schnellen Über-              te beinhalten, weder als Verb noch als Nominalisie-
blick über die im Modul adressierten Themengebiete              rung eines Verbs. Statt dessen werden entweder reine
vermitteln würde, während die angestrebten Kompe-               Inhalte aufgelistet oder aber Hilfsverben verwendet,
tenzen (als Kombination von Inhalt und Handlungs-               die lediglich den Lernprozess an sich beschreiben, je-
komponente) in der Rubrik „Lernziele“ angegeben                 doch nicht das angestrebte Handlungspotenzial aus-
werden.                                                         drücken.
                                                                   Dadurch wird nicht deutlich, welche Form von
  Zu beobachten ist jedoch, dass diverse Modulbe-
                                                                Handlungspotenzial auf und mit dem jeweiligen Inhalt
schreibungen diese Rubriken nicht trennscharf nut-
                                                                als Lernergebnis erwartet wird. Die zu erreichende
zen, sondern vielmehr reine Inhalte in die Rubrik für
                                                                Kompetenz bleibt damit völlig unklar – sind lediglich
Lernziele bzw. Kompetenzen schreiben. Umgekehrt
                                                                Definitionen wiederzugeben oder ist ein fachliches
werden gelegentlich auch die zu entwickelnden Kom-
                                                                Artefakt zu entwickeln, das den etablierten Qualitäts-
petenzen in der Rubrik für die Inhalte dokumentiert.
                                                                kriterien der Zunft genügt?
   Durch diese strukturelle Unsauberkeit werden die                Beispiele für Lernzieldefinitionen, in welchen die
Modulbeschreibungen vergleichsweise schlecht lesbar.            angestrebte Handlungsebene komplett offen bleibt,
Insbesondere wird es für die Zielgruppen der Modul-             sind:
beschreibung ungleich schwieriger, zweifelsfrei die in          • „(...) lernen die Studierenden weitergehende Me-
diesem Modul adressierten Kompetenzen zu identifi-
                                                                     thoden ... [gefolgt von einer Auflistung von Tech-
zieren – insbesondere dann, wenn die Lernziele nicht
                                                                     nologien]“
in der Rubrik „Lernziele“ aufgelistet sind, sondern ver-        • „Daneben erwerben sie Kompetenz in ... [gefolgt
steckt unter einer anderen Überschrift. Aber auch die                von einer Aufzählung reiner Inhalte]“
Einbettung einzelner Lernziele zwischen umfangrei-              • „Steigerung der (...) Fähigkeiten in (...)“
chen inhaltlichen Erläuterungen macht die Lernziele
schwer erkennbar, selbst wenn sie letztlich doch in             Dozierendenzentrierung
der passenden Rubrik aufgeführt sind. Des Weiteren              Dozierendenzentrierte Formulierungen beschreiben,
liegt der Verdacht nahe, dass die Urheber derartiger            was die Dozierenden zu lehren gedenken, häufig mit
Modulbeschreibungen nicht angemessen präzise für                einem starken Fokus auf reine Inhalte. Das Handlungs-
sich selbst geklärt haben, wie nun eigentlich Inhalte           potenzial und damit die Kompetenz, die die Studieren-
und Lernziele zueinander in Beziehung stehen und                den durch Teilnahme an der Lehr-Lernveranstaltung
welche Kompetenzen die Studierenden überhaupt in                entwickeln können, wird dagegen nicht definiert.
diesem Modul entwickeln sollen.                                 Entsprechend beschreiben derartige Formulierungen
                                                                Lehrziele und nicht Lernziele.
  Beispiele für derartige, zwischen die Lernziele ein-
gestreute inhaltliche Erläuterungen sind:                          Letztere bleiben dabei völlig unklar. Insbesondere
                                                                wird das von den Studierenden erwartete Handlungs-
•    „Softwareentwicklung wird als iterativer und in-           potenzial und damit die Kompetenzebene bei diesen
     krementeller Prozess (...) verstanden“                     Formulierungen nicht deutlich. Des Weiteren weisen
•    „Die Entwicklung von Softwaresystemen (...) [ist]          dozierendenzentrierte Formulierungen den Studieren-
     in der Praxis immer fächerübergreifend“                    den in ihrem Lernprozess eine passive Rolle zu, die
•    „Software Engineering umfasst (...)“                       einer modernen Lehr-Lernsituation nicht angemessen
Einige dieser ausschließlich inhaltlichen Erläuterun-           ist. Derartige Modulbeschreibungen lesen sich dann
gen muten an wie eine motivatorische Begründung                 eher wie Drohungen, nicht wie Versprechen.
der Relevanz der behandelten Inhalte. Diese ist ja                 Beispielsweise behandeln die folgenden Formulie-
durchaus eine relevante Information, sollte aber an             rungen die Studierenden wie passive Objekte des Lehr-
einer dafür geeigneteren Stelle stehen, beispielsweise          prozesses:
in der Studiengangsbeschreibung oder eben in der                • „die Studierenden werden in die Lage ver-
Rubrik mit den Inhalten.                                             setzt...“ (AQAS, 2016)
  Des Weiteren finden sich nach wie vor diverse Mo-             • „die Studierenden werden befähigt zu ...“
dulbeschreibungen, die zwar Inhalte auflisten, aber             • „Weiterhin erfahren [die Studierenden] eine Ein-
keinerlei Lernziele definieren.                                      führung in ...“


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           120
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


  Im Extremfall kommt eine Lehrzielbeschreibung                    Um die Erwartungshaltung an die Lernenden klar
ganz ohne Bezug zu Studierenden aus:                            zu definieren ist es daher sinnvoll, Lernziele so zu for-
• „Die Lehrveranstaltung führt ein in ...“.                     mulieren, dass sie auf möglichst differenzierte Weise
• „Das Modul vermittelt ...“                                    ein von außen beobachtbares Verhalten bzw. Ergebnis
• „Außerdem wird ... behandelt“                                 beschreiben. Von diesem aus kann dann auf die Exis-
• „In der Veranstaltung wird ... vorgestellt“                   tenz der geforderten Kompetenz geschlossen werden.
• „Die Programmierkenntnisse in Java werden er-                    Nicht alle Verben beschreiben ein Verhalten, das
   weitert um ...“                                              tatsächlich beobachtbar ist. Insbesondere trifft dies
  Typische Indikatoren für dozierendenzentrierte For-           auf die Bezeichner der kognitiven Ebenen der Taxo-
mulierungen sind also Verben wie „vermitteln“, „be-             nomie von Anderson und Krathwohl (Anderson u. a.,
handeln“ oder „befähigen“, sowie deren Nominalisie-             2001) zu: Erinnern, Verstehen, Anwenden, Analysieren,
rung, also beispielsweise „die Vermittlung von“.                Evaluieren und Kreieren sind für sich genommen keine
                                                                von außen wahrnehmbaren Verhaltensweisen.
Prozessorientierung
                                                                   Um beispielsweise beobachten zu können, ob Stu-
Einige Modulbeschreibungen dokumentieren als Lern-              dierende einen Sachverhalt verstanden haben, ist ei-
ziele weniger die gewünschten Lernergebnisse als den            ne konkrete Aufgabenbeschreibung erforderlich, an
Prozess bzw. die Lernsituation, der verfolgt bzw. die           deren Bearbeitungsprozess bzw. erzieltem Ergebnis
aufgebaut wird, um diese Lernergebnisse zu erreichen.           sich der Grad des Verständnisses ablesen lässt. Geeig-
   Derartige Formulierungen sind aus zweierlei Grün-            nete Formulierungen bzw. Verben für ein Verhalten,
den nicht ideal. Zum einen bleibt die zu erlernende             an dem Verstehen beobachtet werden kann, sind bei-
Handlungskomponente in der Regel weit gehend un-                spielsweise „... mit eigenen Worten beschreiben“ oder
klar. Zum anderen ist es prinzipiell denkbar, dass es           „veranschaulichen“.
verschiedene mögliche Wege zum gleichen Ziel gibt.
                                                                Uneindeutige Kompetenzebene
Eine prozessorientierte Modulbeschreibung schränkt
                                                                Nicht alle Verben spezifizieren die angestrebte
damit unnötig ein auf den einen vorgegebenen Lern-
                                                                Expertise-Ebene so genau, dass zweifelsfrei klar ist
pfad.
                                                                was die Lernenden nach dem Lernprozess wirklich
   Typische Indikatoren für prozessorientierte Formu-           leisten können sollen. Auch wenn Lernzieldefinitionen
lierungen sind Wörter, die eine zeitliche Reihenfol-            basierend auf einer der bekannten Lernzieltaxonomi-
ge einzelner Schritte bzw. eine Abfolge von Themen              en formuliert werden, lassen sich nicht alle denkbaren
implizieren, ohne dabei die Handlungskomponente                 Verben eindeutig einer kognitiven Ebene zuordnen.
genauer auszuweisen, wie beispielsweise „ausgehend                 Dies könnte mit ein Grund dafür sein, warum sehr
von“.                                                           häufig die Ebenenbezeichner selbst verwendet wer-
• „Ausgehend von [Artefakt] steht dabei die Phase               den, um Lernziele zu beschreiben – denn diese Ebe-
    ... im Mittelpunkt.“                                        nenbezeichner sind ja per Definitionem den Ebenen
• „Einsatz [bestimmter Verfahren] ausgehend vom                 eindeutig zugeordnet. Sie beschreiben jedoch, wie
    [Artefakt]“                                                 oben dargestellt, kein beobachtbares Verhalten. Auf
   Ebenfalls häufig vertreten sind listenartige Aufzäh-         diese Weise definierte Lernziele sind somit nicht über-
lungen der durchzuführenden Arbeitsschritte (meist              prüfbar.
als Nominalisierung) bzw. der zu verwendenden Werk-                Typische Formulierungen, bei denen die von einem
zeuge, sowie eine zwischen die Lernziele gemischte              Lernziel adressierte Expertiseebene der Handlungs-
Beschreibung der Lernsituation.                                 komponente völlig offen bleibt, sind:
• „Nutzung von [Verfahren]“                                     • „Fähigkeit zur [Paradigma-Adjektiv] Programmie-
• „Einsatz von [Werkzeug]“                                           rung“
• „... werden in Gruppen von [n] Studierenden be-               • „beherrschen“
    arbeitet ...“                                               • „sinnvoll einsetzen“
Nicht-beobachtbares Verhalten                                   • „lernen [Konzept oder Verfahren] kennen“
Nach den Konventionen unseres aktuellen Bildungs-               Semantisch falsche Verwendung von Verben
systemes ist im Verlaufe eines Bildungsprozesses im-            Einige der analysierten Modulbeschreibungen bein-
mer wieder auf geeignete Weise zu überprüfen, in-               halten Lernzieldefinitionen, die Verben auf eine Weise
wieweit die Lernenden die gesetzten Lernziele auch              verwenden, dass diese Verben auf den ersten Blick
erreicht, also die geforderten Kompetenzen entwickelt           semantische Assoziationen wecken mit einer bestimm-
haben. Ob eine Person über bestimmte Fähigkeiten                ten Kompetenzebene, jedoch eigentlich einer ganz
und Fertigkeiten verfügt kann von außen betrachtet              anderen Kompetenzebene zugehören.
ausschließlich am beobachtbaren Verhalten dieser Per-              Dadurch wird die Lernzieldefinition schwer lesbar.
son fest gemacht werden, oder an den beobachtbaren              Es steigt das Risiko von Missdeutungen.
Ergebnissen dieses Verhaltens. Geprüft wird also, ob               Zu Formulierungen, die entsprechend risikobehaftet
eine Person bei bestimmten Aufgaben ein den Aufga-              sind, zählen beispielsweise
ben angemessenes Verhalten zeigt.                               • „verstehen [etwas] sinnvoll einzusetzen“


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           121
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


•    „erkennen ... die Anwendbarkeit [von Konzepten             •    Schlechte Strukturierung
     für eine Problemstellung]“                                 •    Vermischung von reinem Inhalt, Lernzieldefinitio-
Das erste Beispiel wirkt auf den ersten Blick so,                    nen und Beschreibung des Lernprozesses an sich
als würde Ebene 2, Verstehen, der Taxonomien von                     bis zur Unkenntlichkeit
Bloom (Bloom u. a., 1956) oder Anderson und Kra-                • Zu geringer oder zu großer Umfang (d. h. unter-
thwohl (Anderson u. a., 2001) adressiert. De facto                   spezifiziert vs. überdetailliert)
geht es bei genauerem Hinsehen jedoch darum, et-                Sinnfreie Füllverben
was „einzusetzen“ und damit mindestens um Ebene                 Als sinnfreie Füllverben in Lernzieldefinitionen bezeich-
3, Anwenden. Im zweiten Beispiel fallen zunächst die            nen wir Verben, die keine Handlungskomponente mit
Begriffe „erkennen“ und „Anwendbarkeit“ ins Auge,               Bezug zu Inhalt ausdrücken. Häufig treten diese sinn-
die auf die Ebenen 1, Erinnern oder 3, Anwenden hin-            freien Füllverben in Kombination mit Nominalstil auf.
weisen. De facto geht es jedoch darum, zu identifi-             D. h. die eigentlich im Fokus stehende Handlungs-
zieren, welches der gelernten Konzepte am besten                kompetenz wird in ein substantiviertes Verb verpackt.
für die Lösung der Problemstellung geeignet ist, und            Beispiele sind:
dieses dann auszuwählen. Diese Kompetenz entsprä-               • „verfügen die Studierenden über ein grundlegen-
che jedoch Evaluieren, also Ebene 5 der Taxonomie                    des Verständnis“
von Anderson und Krathwohl, bzw. Ebene 6 in der                 • „beherrschen Grundkenntnisse“
Taxonomie von Bloom.                                            • „erlernen [den] Tooleinsatz“
Unterspezifikation von Klassifikatoren für Inhalt               Nominalstil
Einige Lernzieldefinitionen klassifizieren die Inhalts-         Von Nominalstil sprechen wir, wenn die Handlungs-
komponente, meist durch Verwendung von Adjektiven,              komponente nicht über ein Verb, sondern über dessen
die den Inhalt genauer beschreiben. Diese Klassifikato-         Substantivierung ausgedrückt wird. Häufig tritt dieses
ren sind jedoch nur dann wirklich hilfreich, wenn ihre          Phänomen in Kombination mit sinnfreien Füllverben
Bedeutung ohne Interpretationsspielraum festgelegt              oder Phrasen auf. Übermäßig verwendeter Nominal-
ist. Beispielsweise hängt es von der bereits verfügba-          stil macht einen Text (und damit auch eine Lernziel-
ren Expertise ab, ob eine Person einen Algorithmus              definition) meist schwerer verständlich.
oder ein Problem als „einfach“ empfindet oder nicht.
                                                                   Typische Beispiele sind, ergänzend zu den bereits
Meist wird die Bedeutung derartiger Klassifikatoren
                                                                bei Sinnfreie Füllverben genannten:
jedoch offen gelassen.
                                                                • „Vermittlung von Grundkenntnissen“
   Typische Beispiele sind:
                                                                • „Umsetzung von Algorithmen“
• „grundlegende Konzepte“                                       • „Strukturierung von Daten“
• „kleinere Problemstellungen“                                  • „Einsatz von Werkzeugen“
• „eine einfache Anwendung“
                                                                Phrasen
7.2     Syntaktisch hässlich – the Ugly                         Ein identifiziertes Qualitätskriterium für Lernzieldefi-
Die bisher betrachteten Kriterien weisen auf seman-             nitionen ist die Effizienz, also ob eine Lernzieldefini-
tische Schwierigkeiten hin, insbesondere auf Unklar-            tion die relevante Information auf den Punkt bringt.
heiten bzw. Unterspezifikation und damit auf hohen              Kontraproduktiv dafür sind Phrasen, also wohltönen-
Interpretationsspielraum. Sie bergen somit ein Risiko           de, aber inhaltlich nichtssagende Textfragmente, da
auf Missdeutungen.                                              sie die Lernzieldefinitionen unnötig aufblähen.
   Im Folgenden diskutieren wir syntaktische Kriterien,            Typische Repräsentanten für Phrasen in Lernzielde-
die dazu führen, dass Lernzielformulierungen schwer             finitionen sind:
lesbar und damit ugly werden.                                   • „Die Studierenden werden befähigt ...“
Syntaktisch komplexe Formulierungen                             • „Die Studierenden sollen ... verstanden haben“
Lernzieldefinitionen sollen insbesondere auch für Stu-          • „Die Studierenden sind in der Lage ...“
dierende oder Studieninteressierte verständlich sein,           • „Weiterhin erwerben [die Studierenden] Kenntnis-
also eine Personengruppe, welche mit den in den Lern-                se und Fertigkeiten im Bereich ...“
zielen thematisierten Inhalten zunächst nicht oder nur          • „... soll ... Gelegenheit bieten ...“
wenig vertraut ist. Entsprechend ist darauf zu achten,
eine möglichst einfache, klar verständliche Sprache             8 Zusammenfassung und Ausblick
zu wählen. Diese wird nicht nur den Studierenden                Basierend auf der Analyse der Lernzieldefinitionen
besser gerecht, sondern ist ggf. auch für die anderen           aus rund 275 deutschsprachigen Modulbeschreibun-
Zielgruppen klarer und effizienter verständlich.                gen aus dem fachlichen Umfeld von Programmierung
   Beispiele für typische Fallstricke in den Formulie-          und Softwaretechnik haben wir Qualitätskriterien für
rungen sind:                                                    Lernzieldefinitionen definiert. Auf dieser Grundlage
• Hoher Anteil an Fremdwörtern und Fachsprache,                 haben wir sowohl Best Practices als auch Anti-Patterns
    wenn es „normalverständlich“ auch gehen würde               identifiziert. Letztere haben wir differenziert nach se-
• Stark verschachtelte Sätze                                    mantischen und syntaktischen Hässlichkeiten. Diese


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           122
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


beeinträchtigen die Qualität von Lernzieldefinitionen           [AQAS 2016] Agentur für Qualitätssicherung durch
unterschiedlich stark. Entsprechend klassifizieren wir            Akkreditierung von Studiengängen (AQAS e.V.):
je nach Erfüllung von Best Practices bzw. Anti-Patterns           Qualität Transparenz Vergleichbarkeit Informa-
einzelne Lernzieldefinitionen nach the Good, the Bad              tionen zur Programmakkreditierung.     9. Auf-
and the Ugly.                                                     lage.   https://www.aqas.de/downloads/AQAS-
   Im Rahmen der genaueren Analyse der betrachte-                 Broschuere.pdf, 2016. – zuletzt aufgerufen am
ten Lernzieldefinitionen wurde erkennbar, dass mit                4.11.2018
Blick auf verständliche, in ihrer Bedeutung eindeutige,
kompetenzorientierte Lernzieldefinitionen durchaus              [Arnold u. a. 1999] A RNOLD, R. ; K RÄMER -S TÜRZL,
noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Beispiels-             A. ; S IEBERT, H.: Dozentenleitfaden. Planung und
weise beinhalten rund 10% der Lernzieldefinitionen                Unterrichtsvorbereitung in Fortbildung und Erwach-
noch Verben wie „vermittelt“ oder „befähigt“, die auf             senenbildung. Berlin : Cornelsen, 1999
eine dozierendenzentrierte Haltung hinweisen. Des
                                                                [Biggs u. Tang 2011] B IGGS, J. ; TANG, C.: Teaching
Weiteren weist ein großer Anteil der analysierten Mo-
                                                                  For Quality Learning At University. McGraw-Hill
dulbeschreibungen in den Lernzieldefinitionen kein
                                                                  Education, 2011 (SRHE and Open University Press
beobachtbares Verhalten aus. Damit sind diese nicht
                                                                  Imprint). – ISBN 9780335242757
überprüfbar.
   Gerade wegen der weit reichenden Bedeutung von               [Bischoff u. a. 2017] B ISCHOFF, M. ; B OENTERT, A. ;
Lernzieldefinitionen, sowohl für die Lehrenden als                P ERNHORST, C.: Module entwickeln und beschreiben.
Grundlage der Gestaltung der Lehre im Sinne des                   https://www.fh-muenster.de/hochschule/
Constructive Alignments, als auch für die Studieren-              qualitaetsentwicklung/downloads/170914_
den zum Verständnis der Prüfungsanforderungen und                 Modulbeschreibung_Druckfassung.pdf, 2017. –
der inhaltlichen Ausrichtung eines Faches, ist der An-            zuletzt aufgerufen am 4.11.2018
spruch an die Qualität von Lernzieldefinitionen zuneh-
mend steigend. Entsprechend besteht hier an vielen              [Bloom u. a. 1956] B LOOM, B. S. ; E NGELHART, M. B.
Stellen noch Handlungsbedarf – auch für unseren ei-               ; F URST, E. J. ; H ILL, W. H. ; K RATHWOHL, D. R.:
genen Wirkungsbereich.                                            Taxonomy of educational objectives: The classificati-
   Zum Schluss bleibt festzustellen, dass eine automa-            on of educational goals. New York : David McKay
tisierte Qualitätssicherung von Lernzieldefinitionen              Company, 1956
mit den derzeit verfügbaren technischen Mitteln noch
sehr schwierig ist. Entsprechend wird bis auf Weiteres          [Cursio u. Jahn 2015] C URSIO, M. ; JAHN, D.: Formu-
eine manuelle Qualitätssicherung unabdingbar sein.                lierung kompetenzorientierter Lernziele auf Module-
Auch hier hilft ein klares Verständnis von Best Prac-             bene. https://www.nat.fau.de/files/2015/12/
tices ebenso wie von Anti-Patterns, kritische Formu-              03-Leitfaden-Leitfaden-zur-Formulierung-
lierungen schnell zu identifizieren und auf effiziente            kompetenzorientierter-Lernziele-auf-
Weise mögliche Verbesserungen anzugeben.                          Modulebene-NatFak-und-FBZHL.pdf, 2015. –
                                                                  zuletzt aufgerufen am 9.11.2018
Dank                                                            [DiZ 2018] D I Z:     Lernzieldefinition des Kurses
Das Autorenteam wurde gefördert durch das BMBF                    „Rechtsgrundlagen für die Lehre an Hochschulen“.
Förderkennzeichen 01PL16025 (Projekt "Für die Zu-                 https://diz-bayern.de/programm/termine-
kunft gerüstet"), im Programm "Qualitätspakt Lehre".              und-buchung/details/4-diz-termin?xref=
                                                                  161503:rechtsgrundlagen-fuer-die-lehre-an-
Literatur                                                         hochschulen, 2018
[ACQUIN 2014] Akkreditierungsagentur AC-                        [FH Furtwangen 2013] Hochschule Furtwangen
  QUIN e. V.:         Leitfaden für Verfahren der                 University, Prorektor für Lehre und Studium/
  Programmakkreditierung.            https://www.                 Stabsstelle Qualitätsmanagement:        Modulbe-
  acquin.org/wp-content/uploads/2014/06/                          schreibung und Formulierung von Lernergebnissen.
  LeitfadenProgrammakkreditierung.pdf, 2014. –                    http://findo.hs-furtwangen.de/pub/QM_
  zuletzt aufgerufen am 4.11.2018                                 Board/HFU_Leitfaden_Modulbeschreibung.pdf,
                                                                  2013. – zuletzt aufgerufen am 4.11.2018
[Anderson u. a. 2001] A NDERSON, Lorin W. ; K RA -
  THWOHL , David R. ; A IRASIAN , Peter W. ; C RUIKS -          [FH Münster 2018] FH Münster:        Modulbe-
  HANK , Kathleen A. ; M AYER , Richard E. ; P INTRICH ,          schreibung    „Höhere  Programmierkonzepte“.
  Paul R. ; R ATHS, James ; W ITTROCK, Merlin C.: A               https://www.fh-muenster.de/eti/downloads/
  Taxonomy for Learning, Teaching, and Assessing. A               module/Modulhandbuch_Informatik_2012-06-
  Revision of Bloom’s Taxonomy of Educational Objecti-            20_Ueberarbeitet_2017.pdf, abgerufen am
  ves. 1. New York : Longman, 2001                                27.11.2018, 2018


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           123
                                                            Lernzieldefinitionen für Software Engineering - The Good, the Bad and the Ugly
                                                                             Axel Böttcher, Veronika Thurner and Olga Nikoliai, HS München


[Gröblinghoff 2013] G RÖBLINGHOFF, F.:        ne-               [Toutanova u. a. 2003] T OUTANOVA, Kristina ; K LEIN,
  xus impulse für die Praxis Nr. 2: Lerner-                       Dan ; M ANNING, Christopher D. ; S INGER, Yoram:
  gebnisse praktisch formulieren.      1. Aufla-                  Feature-rich Part-of-speech Tagging with a Cyclic
  ge.     https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/                     Dependency Network. In: Proceedings of the 2003
  redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-02-                         Conference of the North American Chapter of the
  Publikationen/Lernergebnisse_praktisch_                         Association for Computational Linguistics on Human
  formulieren_01.pdf, 2013. – zuletzt aufgerufen                  Language Technology - Volume 1, 2003 (NAACL ’03),
  am 4.11.2018                                                    S. 173–180
[Hauer 2011] H AUER, E.: Wird dumm geprüft, wird                [TUM 2016] Technische Universität München:
  dumm gelernt – Plädoyer für den Einsatz anwen-                  Wegweiser zur Erstellung von Modulbeschrei-
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  bereich. In: Magazin erwachsenenbildung.at (2011),              tum.de/fileadmin/w00bmo/www/QM_Handbuch/
  Nr. 12, S. 10.1–10.10                                           Dokumente/Wegweiser_Modulbeschreibungen_
                                                                  Version3_Stand_Maerz_16.pdf, 2016. – zuletzt
[Hollender 2010] H OLLENDER, D.: Formulierungs-
                                                                  aufgerufen am 4.11.2018
  hilfen für Modulhandbücher – Handreichung
  zur Verstärkung der Kompetenzorientierung.                    [Uni Würzburg 2013] Julius-Maximiliansuniversität
  https://www.intern.tu-darmstadt.de/media/                       Würzburg:       Output-Orientierung und Kompe-
  dezernat_ii/ordnungen/Handreichung.pdf,                         tenzformulierung im Bologna-Prozess.    https:
  2010. – zuletzt aufgerufen am 13.11.2018                        //www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/39030000/
                                                                  ZiLS/Material/Kompetenzorientierung/
[HS Fulda 2018] HS Fulda: Modulbeschreibung
                                                                  Kompetenzformulierung_15.10.2013.pdf, 2013.
  „Programmierung 1“. https://www.hs-fulda.de/
                                                                  – zuletzt aufgerufen am 4.11.2018
  fileadmin/user_upload/Unsere_Hochschule/
  Hochschulrecht/Pruefungsordnungen_der_                        [UZH 2008] Dossier Unididaktik – Lernziele for-
  Fachbereiche/Angewandte_Informatik/AI_BSc_                      mulieren in Bachelor- und Masterstudiengän-
  AI_2017-06-21.pdf, abgerufen am 27.11.2018,                     gen.    https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/
  2018                                                            redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-03-
                                                                  Material/DU_Lernziele_11_08.pdf, 2008
[HS Kempten 2018] HS Kempten: Modulbeschrei-
  bung „Softwaretechnik 1“.  https://www.hs-                    [Weinert 2001] W EINERT, F.E. (.: Leistungsmessung in
  kempten.de/fileadmin/fh-kempten/E_I/                            Schulen. Weinheim : Beltz, 2001
  inf_bsc/pdf/20180727_Modulhandbuch_IF_-
  _Beschlussvorlage.pdf,    abgerufen     am
  27.11.2018, 2018
[HS München 2018] HS München: Modulbeschrei-
  bung „Softwareentwicklung 1 (IB)“. https://w3-
  o.cs.hm.edu:8000/public/module/226/, abgeru-
  fen am 27.11.2018, 2018
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  ning Outcomes) in der Praxis – Ein Leitfaden; Deut-
  sche Version: T. Mitchell, V. Gehmlich, M. Steimann.
  2008
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  ter Unterricht. 35. Weinheim : Beltz, 1972
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  Fair prüfen: Ein Qualitätsleitfaden für Prüfende an
  Hochschulen. 2004
[Rechenberg 2006] R ECHENBERG, P.: Technisches
  Schreiben: (nicht nur) für Informatiker. Hanser,
  2006. – ISBN 9783446406957
[Schneider 2002] S CHNEIDER, W.: Foliensatz “Einfüh-
  rung in die Wirtschaftspädagogik”. Wien, 2002
[Terhart 2005] T ERHART, E.: Lehr-Lern-Methoden. 4.
  Weinheim : Juventa, 2005


V. Thurner, O. Radfelder, K. Vosseberg (Hrsg.): SEUH 2019                                                                           124